Definition:
Was ist Prednisolon?
Prednisolon ist ein stark wirksames Glukokortikoide oder Kortikosteroide. Es gehört zu der Substanzgruppe, der am häufigsten eingesetzten Arzneimitteln. Es hat eine antientzündliche, abschwellende (antiallergische) und immunsuppressive Wirkung. Prednisolon wird in der Dermatologie bei unzähligen Erkrankungen angewendet, unter anderem bei der Schuppenflechte (Psoriasis vulgaris) oder verschiedenen Ekzemerkrankungen, beispielsweise dem allergischen Kontaktekzem. Prednisolon kann zur topischen Behandlung in Form von Lösung, Creme oder Salbe, sowie systemisch in Tablettenform verwendet werden. Es gehört zu den schwach wirkenden Kortikosteroiden und ist nur auf Rezept erhältlich.
Im folgenden Artikel erklären Dir unsere Fachärzt:innen, für welche Krankheiten dieser Wirkstoff eingesetzt wird, wie er angewendet und dosiert wird und welche Nebenwirkungen er mit sich bringen kann.
Indikationen
Für was wird Prednisolon eingesetzt?
Prednisolon wird in der Dermatologie normalerweise bei folgenden Hautkrankheiten eingesetzt:
- Schuppenflechte (Psoriasis vulgaris)
- Neurodermitis (Atopische Dermatitis)
- Seborrhoisches Ekzem
- Toxische Kontaktdermatitis (Irritativ-toxische Dermatitis)
- Allergische Kontaktdermatitis (Allergisches Kontaktekzem)
- Nesselsucht (Urtikaria)
- Knötchenflechte (Lichen ruber planus)
- Schuppenflechte der Nägel (Nagelpsoriasis)
- Handekzem
- Nummuläres Ekzem
- Kleienpilzflechte (Pityriasis versicolor)
- Knötchenflechte (Lichen ruber planus)
- Analekzem
- Dyshidrotisches Ekzem
Wirkstoffklasse
Zu welcher Stoffgruppe gehört Prednisolon?
Prednisolon gehört zu den schwach wirkenden Glukokortikoiden/Kortikosteroiden. Glukokortikoide finden Verwendung in der immunsuppressiven, antientzündlichen und antiallergischen Therapie. Sie können allerdings abhängig von ihrem therapeutischen Einsatz in Wirkstärke, Wirkungsweise und Anwendung (Creme, Salbe, Lösung usw.) variieren.
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Wirkungsweise:
Wie wirkt Prednisolon?
Prednisolon bzw. Glukokortikoide wirken antientzündlich, antiallergisch und immunsuppressiv, indem sie den Stoffwechsel bestimmter Proteine im Körper hemmen. Dies führt dazu, dass Immunzellen und Botenstoffe in ihrer Funktion behindert werden, was zum Abklingen der Entzündung führt. Rötungen und Schwellungen sowie Juckreiz finden schnell Linderung.
Anwendung & Dosierung:
Wie wird Prednisolon verwendet?
Prednisolon wird zur äußerlichen Behandlung in Form von Lösung, Salbe oder Creme mit einer Wirkstoffkonzentration von 0,25-0,5% verwendet. Es sollte 1–2-mal täglich, dünn, nach gründlicher Hautreinigung auf das erkrankte Hautareal aufgetragen werden. In der Regel erfolgt die Behandlung über einen Zeitraum von 2-3 Wochen, um Nebenwirkungen zu vermeiden. Prednisolon in Tablettenform wird abhängig vom Schweregrad der Behandlung in einer Wirkstoffkonzentration von 1,5-100 mg pro Tag eingenommen. Zu beachten gilt allerdings, dass die Behandlung langsam ausgeschlichen werden sollte, das bedeutet, dass die Dosis und Häufigkeit der Anwendung langsam reduziert wird, um einen erneuten Entzündungsausbruch zu vermeiden. Prednisolon darf nicht einfach abgesetzt werden.
Rezept:
Ist Prednisolon rezeptfrei erhältlich?
Prednisolon ist in Deutschland und den meisten anderen Ländern nicht rezeptfrei erhältlich. Es handelt sich um ein verschreibungspflichtiges Medikament, das nur auf ärztliche Anweisung abgegeben wird.
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Nebenwirkungen:
Welche Nebenwirkungen können bei der Behandlung mit Prednisolon auftreten?
Die kurzzeitige Therapie mit Prednisolon ist in der Regel gut verträglich und es kommt selten zu Nebenwirkungen. Insbesondere in der lokalen Therapie, das heißt in der Anwendung in Form von Cremes und Salben kann es zu minimalen Nebenwirkungen, die auf das behandelnde Areal begrenzt sind, kommen. Diese sind vor allem Hautirritationen wie Brennen, Juckreiz oder Trockenheit. Bei hochdosierter und sehr langer (mehrere Monate) Anwendung von Cortison in lokaler oder auch systemischer Form (in Tablettenform) kann es zu einer Hautatrophie kommen, das bedeutet, die Haut wird in Ihrer Dicke dünner. Zusätzlich können sich sogenannte Striae cutis distensae (Hautstreifen) bilden oder es kann zu einer verstärkten Behaarung (Hypertrichose) kommen. Weitere Nebenwirkungen sind:
- Steroid Akne
- Osteoporose
- Diabetes Mellitus
- Cushing Syndrom
- Hypertonie
- Katarakt im Auge
Kontraindikation:
Wann darf Prednisolon nicht verwendet werden?
Prednisolon darf nicht bei der perioralen Dermatitis (Mundrose), bakteriellen Hautentzündungen, Rosazea, Windpocken (Varizellen) oder Pilzinfektionen verwendet werden. Schwangere und Stillende sollten Prednisolon nur nach Rücksprache mit dem Arzt verwenden.
Ähnliche Wirkstoffe:
- Betamethasonvalerat
- Clobetasolpropionat
- Hydrocortison
- Mometasonfuroat
- Prednicarbat
- Altmeyer, P.: Prednisolon (24.08.2018) Abgerufen am 18.09.2023 auf www.altmeyers.org
- Gelbe Liste: Prednisolon (28.01.2019) Abgerufen am 18.09.2023 auf www.gelbe-liste.de