Definition:
Was ist Minocyclin?
Minocyclin, aus der Gruppe der Tetracycline, gehört zu den Antibiotika. Sie haben eine antibakterielle Wirkung, d.h. sie bekämpfen Bakterien. Minocyclin wird in der Dermatologie unter anderem bei Rosazea (Rosacea), der Mundrose (periorale Dermatitis) oder mittelschweren bis schweren Formen von Akne angewendet. Es findet aber auch einen weiten therapeutischen Nutzen bei vielen anderen Infektionskrankheiten, z.B. der Chlamydieninfektion oder bei der Behandlung von parasitären Erkrankungen wie Borreliose. Minocyclin wird systemisch (in Tablettenform) eingesetzt.
Im folgenden Artikel erklären Dir unsere Fachärzt:innen, für welche Krankheiten dieser Wirkstoff eingesetzt wird, wie er angewendet und dosiert wird und welche Nebenwirkungen er mit sich bringen kann.
Indikationen
Welche Hauterkrankungen behandelt Minocyclin?
Minocyclin hat einen breiten therapeutischen Nutzen in unterschiedlichen medizinischen Bereichen. In der Dermatologie wird es normalerweise bei folgenden Hautkrankheiten eingesetzt:
- Rosazea (Rosacea)
- Akne (Acne vulgaris, Acne comedonica, Acne papulopustulosa, Acne conglobata)
- Mundrose (Periorale Dermatitis)
- Haarbalgentzündung (Follikulitis)
- Eiterbeule (Abszess)
- Borreliose
Wirkstoffklasse
Zu welcher Stoffgruppe gehört Minocyclin?
Minocyclin ist ein Breitbandantibiotikum und gehört zur Gruppe Tetracyclinen. Antibiotika finden Verwendung in der Bekämpfung von Bakterien (antibakterielle Wirkung). Sie können allerdings abhängig von ihrem therapeutischen Einsatz in Wirkstärke, Wirkungsweise und Anwendung (Creme, Salbe, Tabletten usw.) variieren.
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Wirkungsweise:
Was bewirkt Minocyclin?
Minocyclin entfaltet seine Wirkung, indem es den Eiweißstoffwechsel der Bakterien unterbindet. Dies führt dazu, dass das Wachstum und die Vermehrung von Bakterien gehemmt wird. Man spricht hier auch von einer bakteriostatischen Wirkung. Minocyclin wirkt außerdem gegen einige Parasiten (antiparasitäre Wirkung), wie z.B. bei der Behandlung von Borreliose. In der Behandlung von Akne beispielsweise wirkt es, indem es die Vermehrung und das Wachstum des Akne-Bakteriums Propionibacterium acnes hemmt und so zu einer Verbesserung des Hautbildes führt. Zusätzlich hat es eine antientzündliche Wirkung.
Anwendung & Dosierung:
Wie wird Minocyclin angewendet?
In der systemischen Behandlung mit Tabletten wird Minocyclin normalerweise 1-2 mal täglich eingenommen. Die Wirkstoffkonzentration beträgt zwischen 50-100 mg. Die Therapiedauer liegt in der Regel zwischen 7 Tagen und 6 Wochen. Dies sollte allerdings immer unter Rücksprache mit dem Arzt erfolgen und die regelmäßige Untersuchung der Blutwerte ist in der Langzeittherapie obligatorisch. Minocyclin sollte zusammen mit einer Mahlzeit und einem Glas Wasser eingenommen werden. Milchprodukte sollten nicht zusammen mit Minocyclin eingenommen werden, da es sonst zu einem Wirkverlust kommen kann. Minocyclin sollte in der Behandlung der Akne mit topischen Cremes, Salben oder Lösungen kombiniert werden, um ein optimales Ergebnis zu erzielen.
Rezept:
Ist Minocyclin rezeptfrei erhältlich?
Nein, Minocyclin ist ein Antibiotikum aus der Gruppe der Tetracycline, das zur Behandlung verschiedener bakterieller Infektionen einschließlich bestimmter Formen von Akne verwendet wird. Minocyclin ist in den meisten Ländern, einschließlich Deutschland, nicht rezeptfrei erhältlich.
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Nebenwirkungen:
Gibt es Nebenwirkungen bei der Behandlung mit Minocyclin?
In der systemischen Therapie mit Minocyclin, d.h. die Einnahme in Tablettenform kann es oftmals zu Magen-Darm-Beschwerden wie Bauchschmerzen, Durchfall, Übelkeit und Erbrechen kommen. Außerdem sind Hautausschläge wie, Juckreiz, Rötungen oder allergische Reaktionen möglich. Zusätzlich wird unter der Behandlung mit Minocyclin die Haut lichtempfindlicher (Photosensibilisierung), weshalb ein täglicher Sonnenschutz angewendet werden sollte.
Kontraindikation:
Wer sollte Minocyclin nicht einnehmen?
Minocyclin darf nicht verwendet werden, wenn eine bekannte Überempfindlichkeit gegen Minocyclin oder Tetracycline besteht. Schwangere und Stillende dürfen Minocyclin nicht verwenden, da es unter Umständen zu schwerwiegenden Nebenwirkungen bei dem gestillten Säugling kommen kann. Minocyclin sollte außerdem bei Lebererkrankungen nur unter Rücksprache mit dem Arzt eingenommen werden.
Ähnliche Wirkstoffe:
- Altmeyer, P.: Minocyclin (19.04.2016) | Abgerufen am 13.04.2023 auf www.altmeyers.org
- Gelbe Liste: Minocyclin (08.08.2017) | Abgerufen am 13.04.2023 auf www.gelbe-liste.de