Zyanose (Cyanosis)

ICD-Code: R23.0
Cyanotic lips or central cyanosis at Asian, Chinese old woman
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Definition:

Was ist eine Zyanose?

Die Zyanose bezeichnet eine bläuliche bis violette Verfärbung der Haut und der Schleimhäute, die durch eine unzureichende Sauerstoffsättigung des Blutes verursacht wird. Diese Verfärbung tritt auf, wenn der Sauerstoffgehalt im Blut stark absinkt oder wenn sich sauerstoffarmes Blut in den kleinen Blutgefäßen staut. Die Zyanose ist ein Symptom und keine eigenständige Krankheit. Sie sollte ärztlich abgeklärt werden, da sie auf zugrunde liegende Gesundheitsprobleme hinweisen kann, wie Herz-Kreislauf-Erkrankungen, Lungenerkrankungen oder Störungen des Blutkreislaufs. Die Behandlung der Zyanose richtet sich nach der zugrunde liegenden Ursache. 

Im folgenden Artikel erklären Dir unsere Fachärzt:innen, welche typischen Symptome bei dieser Erkrankung auftauchen, welche Ursachen sie hat und welche Möglichkeiten der Behandlung es gibt.

Themenliste

Symptome:

Wie sieht eine Zyanose aus?

Typisch für eine Zyanose ist hauptsächlich eine bläuliche bis violette Verfärbung der Haut und Schleimhäute. Die Symptome können je nach Schweregrad und Ursache der Zyanose variieren, umfassen jedoch: 

  • Blaufärbung der Haut: Besonders sichtbar an Lippen, Fingern, Zehen, Nasenflügeln und manchmal an anderen Körperstellen wie den Wangen oder dem ganzen Körper. 
  • Blaufärbung der Schleimhäute: Wie zum Beispiel der Mundschleimhaut und der Zunge. 
  • Kälteempfindung: Die betroffenen Körperstellen können sich kalt anfühlen. 
  • Schwellungen: Vor allem bei einer peripheren Zyanose kann es zu Schwellungen in den betroffenen Extremitäten kommen. 
  • Taubheitsgefühle oder Missempfindungen: Diese treten oft in den Händen oder Füßen auf.
  • Schmerzen: In einigen Fällen kann es zu Schmerzen in den betroffenen Bereichen kommen, vor allem wenn eine zugrunde liegende Erkrankung wie das Raynaud-Syndrom oder eine periphere arterielle Verschlusskrankheit vorliegt. 

 

Zusätzlich können je nach Ursache der Zyanose andere Symptome auftreten, wie Atemnot, Müdigkeit, Verwirrtheit oder allgemeines Unwohlsein, insbesondere bei einer zentralen Zyanose, die durch schwerwiegende Herz- oder Lungenerkrankungen verursacht wird. 

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Diagnose:

Wie erkennt man eine Zyanose?

Die Zyanose lässt sich in der Regel anhand ihres typischen Aussehens erkennen. Die Diagnose erfolgt daher als Blickdiagnose. Selbstverständlich wird dein Arzt dich zu deiner bisherigen Krankengeschichte (Anamnese) befragen. Weiterhin sollte überprüft werden, ob andere Ursachen zu finden sind, die ebenfalls zu einer Zyanose führen, beispielsweise eine tiefer liegende Grunderkrankung. Zusätzlich können bildgebende Verfahren wie Röntgenaufnahmen, Ultraschall, CT oder MRT, angeordnet werden, um strukturelle oder funktionelle Probleme im Herz-Kreislaufsystem oder in der Lunge zu identifizieren. In einigen Fällen, insbesondere wenn die Zyanose mit anderen Symptomen oder Verdacht auf eine rheumatische Erkrankung einhergeht, kann eine weiterführende rheumatologische Abklärung notwendig sein, um andere mögliche Grunderkrankungen auszuschließen. 

Beispielbilder:

So sieht eine Zyanose aus

Ursachen:

Wie entsteht eine Zyanose?

Die Ursachen einer Zyanose können vielfältig sein und lassen sich grundsätzlich in zwei Hauptkategorien einteilen: zentrale und periphere Zyanose. 

Zentrale Zyanose: 

  • Unzureichende Sauerstoffversorgung des Blutes: Durch Atemwegserkrankungen wie chronisch obstruktive Lungenerkrankung (COPD), Asthma, schwere Lungenentzündungen oder Herzfehler. 
  • Kreislaufprobleme: Herzfehler oder Herzinsuffizienz, die die Sauerstoffaufnahme oder -verteilung im Blut beeinträchtigen. 

 

Periphere Zyanose: 

  • Verminderte Blutzirkulation: Diese Form tritt auf, wenn die Blutzirkulation in den Extremitäten (Fingerspitzen, Zehen) durch Gefäßverengungen oder Blockaden reduziert ist. Ursachen können Kälteexposition, Stress oder Rauchen sein. 
  • Gefäßverengungen (Gefäßspasmen): Dies kann durch Erkrankungen wie das Raynaud-Syndrom oder periphere arterielle Verschlusskrankheit (pAVK) verursacht werden. 
  • Autoimmunerkrankungen und andere Erkrankungen: Krankheiten wie Lupus erythematodes oder chronische Gefäßerkrankungen können ebenfalls zu peripherer Zyanose führen. 

 

Zusammengefasst entsteht eine Zyanose aufgrund einer unzureichenden Sauerstoffversorgung des Blutes oder einer verminderten Blutzirkulation in bestimmten Körperbereichen, was zu der typischen bläulichen Verfärbung der Haut und Schleimhäute führt. 

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Ansteckung:

Ist eine Zyanose ansteckend?

Nein, eine Zyanose ist nicht ansteckend. Es handelt sich um keine Infektionskrankheit und kann auch nicht durch Kontakt mit einer erkrankten Person übertragen werden. Sie ist das Ergebnis einer Durchblutungsstörung, bei der die Haut eine bläuliche Farbe annimmt. 

Komplikationen:

Ist eine Zyanose gefährlich?

Die Zyanose ist ein Symptom, das auf eine unzureichende Sauerstoffversorgung des Blutes hinweist und kann je nach Ursache ernsthafte gesundheitliche Probleme signalisieren. Die Gefährlichkeit der Zyanose hängt maßgeblich von der zugrunde liegenden Ursache und dem Schweregrad der Symptome ab. In vielen Fällen kann eine Zyanose auf ernsthafte Grunderkrankungen wie Herz- oder Lungenerkrankungen hindeuten. Solche Erkrankungen können langfristige Schäden verursachen, wenn sie nicht zeitnah behandelt werden. Außerdem können akute Sauerstoffmangelzustände, die durch eine zentrale Zyanose verursacht werden, zu Bewusstseinsstörungen, Verwirrtheit oder sogar zu einem Schock führen. 

Bei einer peripheren Zyanose, die oft durch eine verminderte Blutzirkulation in den Extremitäten entsteht, können zusätzliche Probleme wie Gewebeschäden auftreten. In chronischen Fällen kann dies das Risiko für Hautinfektionen erhöhen, da die beeinträchtigte Durchblutung die Haut anfälliger für solche Infektionen macht. Daher ist es wichtig, bei einer anhaltendenden oder wiederkehrenden Zyanose umgehend einen Arzt aufzusuchen.  

Therapie:

Was kann man gegen eine Zyanose tun?

Im Allgemeinen hängt die Behandlung der Zyanose von der zugrunde liegenden Ursache ab. Grundsätzlich zielt sie aber darauf ab, die Sauerstoffversorgung des Blutes zu verbessern und die Symptome zu lindern. Folgende Behandlungsmöglichkeiten stehen zur Verfügung: 

  • Behandlung der Grundursache: Die wichtigste Maßnahme ist die Behandlung der Erkrankung oder des Zustands, der die Zyanose verursacht, beispielsweise eine Herzerkrankung oder eine Lungenerkrankung.  
  • Sauerstofftherapie: Wenn die Zyanose durch eine unzureichende Sauerstoffversorgung verursacht wird, kann eine Sauerstofftherapie hilfreich sein. Dies kann über eine Sauerstoffmaske oder -brille erfolgen, um den Sauerstoffgehalt im Blut zu erhöhen. 
  • Vermeidung von Auslösern: Stress, Kälte und Rauchen können eine Zyanose verschlimmern. Das Tragen von warmer Kleidung und das Vermeiden von Kälte können unterstützend sein. 
  • Durchblutungsfördernde Maßnahmen: Physikalische Therapien wie Wechselbäder, Sauna, Massagen und regelmäßige körperliche Aktivitäten können die Blutzirkulation verbessern und somit die Zyanose lindern. 
  • Medikamentöse Therapie: In einigen Fällen können Medikamente verschrieben werden. Bei Gefäßerkrankungen oder Bluthochdruck können beispielsweise Medikamente wie Calciumantagonisten oder Alpha-Blocker eingesetzt werden, um die Blutgefäße zu erweitern und die Blutzirkulation zu verbessern. 
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Über den Autor
Dr. med. Sebastian Pfeifer ist Facharzt für Dermatologie, einer der Gründer der digitalen Hautarzt-App DERMAFY und Spezialist für Hautkrebserkrankungen.
Quellangaben

Altmeyer, P.: Zyanose (15.08.2024); Abgerufen am 17.08.2024 auf www.altmeyers.org  

 

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