Windeldermatitis

Auch bekannt als: Ammoniakalische Dermatitis

ICD-Code: L22
irritation on the skin of the baby from the diaper close-up.
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Definition:

Was ist eine Windeldermatitis?

Bei der Windeldermatitis handelt es sich um eine entzündliche Hauterkrankung, die im Windelbereich von Säuglingen und Kleinkindern auftritt. Sie entsteht durch den Kontakt der Haut mit Feuchtigkeit, Wärme und reizenden Substanzen wie Urin und Stuhl. Typischerweise ist die betroffene Haut gerötet, schuppig und kann Bläschen oder offene Stellen aufweisen, die für das Kind unangenehm oder schmerzhaft sein können. Die Erkrankung tritt häufig im Säuglingsalter auf, weil die Haut in dieser Phase besonders empfindlich ist und die Windelbedingungen das Wachstum von Bakterien und Pilzen begünstigen.  

Im folgenden Artikel erklären Dir unsere Fachärzt:innen, welche typischen Symptome bei dieser Erkrankung auftauchen, welche Ursachen sie hat und welche Möglichkeiten der Behandlung es gibt.

Symptome:

Wie sieht eine Windeldermatitis aus?

Die Symptome einer Windeldermatitis zeigen sich typischerweise im Windelbereich von Säuglingen und Kleinkindern und treten in Form von Hautreizungen auf. Die betroffene Haut ist in der Regel gerötet, geschwollen, und kann glänzend wirken. In schweren Fällen kommt es zu Schuppungen, Pustelbildung, oder Bläschen, die aufplatzen können, und zu starken Schmerzen führen. Die betroffenen Stellen befinden sich häufig an den Gesäßbacken, Oberschenkeln, dem Genitalbereich, und der unteren Bauchregion, also dort, wo die Haut in direktem Kontakt mit der Windel steht. Oft ist auch der Kontaktbereich zwischen den Hautfalten betroffen, da diese Zonen besonders Feuchtigkeit ausgesetzt sind. In schweren Fällen kann die Haut sogar nässen, offene Wunden bilden oder krustig sein, was zu Unbehagen und Weinen beim Kind führen kann.  

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Diagnose:

Wie erkennt man eine Windeldermatitis?

Die Diagnose einer Windeldermatitis erfolgt in der Regel durch eine Blickdiagnose aufgrund des typischen Erscheinungsbilds der Rötung, Hautreizung und Entzündung im Windelbereich. Dein Arzt wird eine körperliche Untersuchung durchführen und den betroffenen Hautbereich genau anschauen, um die Ausprägung der Symptome und mögliche Komplikationen wie Bläschenbildung, Schuppung oder Eiteraustritt festzustellen. Zusätzlich wird dein Arzt die Krankengeschichte (Anamnese) erfragen, um mögliche Auslöser oder Risikofaktoren wie Windelgewohnheiten, Hautpflegeprodukte oder das Auftreten von Nahrungsumstellungen herauszufinden. In den meisten Fällen ist keine weitere Diagnostik erforderlich. Allerdings kann bei Verdacht auf eine sekundäre Infektion (z.B. durch Bakterien oder Pilze wie Candida albicans) eine mikrobiologische Untersuchung vorgenommen werden. Dazu wird eine Hautprobe (Abstrich) entnommen und im Labor auf Erreger untersucht. Diese zusätzlichen Untersuchungen sind besonders dann wichtig, wenn die Windeldermatitis nicht auf die Standardbehandlung anspricht oder sehr schwer verläuft. 

Beispielbilder:

So sieht eine Windeldermatitis aus

Ursachen:

Wie entsteht eine Windeldermatitis?

Die Ursache einer Windeldermatitis liegt in einer Kombination aus verschiedenen Faktoren wie Feuchtigkeit, Reibung und Hautreizstoffen, die im Windelbereich auftreten. Diese Faktoren führen zu einer Schwächung der natürlichen Hautbarriere und begünstigen die Entstehung einer Entzündung. Da die Haut von Säuglingen besonders empfindlich ist, kann sie durch Kontakt mit Urin und Stuhl leicht gereizt werden. Die Feuchtigkeit in der Windel weicht dann die Haut auf und erhöht das Risiko für Reizungen. 

Weitere begünstigende Faktoren sind: 

  • Langes Tragen einer nassen oder verschmutzten Windel: Wenn die Windel nicht regelmäßig gewechselt wird, können Feuchtigkeit und Reizstoffe länger mit der Haut in Kontakt bleiben. 
  • Reibung: Durch das Tragen der Windel kommt es zu Reibung, was die Haut weiter schädigen und reizen kann. 
  • Hautirritationen durch Windelmaterialien oder Pflegeprodukte: Bestimmte Duftstoffe, Seifen oder Feuchttücher können die empfindliche Haut zusätzlich reizen und Entzündungen auslösen. 
  • Pilzinfektionen (z.B. Candida albicans): Feuchtigkeit und Wärme im Windelbereich schaffen ein ideales Milieu für Pilze und Bakterien, die die Windeldermatitis verschlimmern können. 

 

Manchmal kann auch ein Nahrungsmittelwechsel, beispielsweise der Umstieg von Muttermilch auf feste Nahrung, den pH-Wert des Stuhls verändern und zu Hautreizungen führen.  

 

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Ansteckung:

Ist eine Windeldermatitis ansteckend?

Nein, eine Windeldermatitis ist nicht ansteckend. Sie entsteht durch eine lokale Hautreizung im Windelbereich aufgrund von Feuchtigkeit, Reibung und Kontakt mit Urin oder Stuhl. Die Erkrankung wird nicht durch Bakterien, Viren oder Pilze verursacht, die von Mensch zu Mensch übertragen werden können. 

Komplikationen:

Ist eine Windeldermatitis gefährlich?

Eine Windeldermatitis ist in der Regel gut behandelbar und verläuft meist unkompliziert. Wenn sie jedoch nicht rechtzeitig erkannt oder behandelt wird, können sich verschiedene Komplikationen entwickeln. Die gereizte Haut kann anfällig für sekundäre Infektionen durch Bakterien (z.B. Staphylococcus aureus) oder Pilze (z.B. Candida albicans) werden, was zu einer Verschlimmerung der Entzündung führt. Solche Infektionen können zu stark schmerzhaften Hautveränderungen, nässenden Wunden oder Pusteln führen.  

Therapie:

Was kann man gegen eine Windeldermatitis tun?

Die Behandlung einer Windeldermatitis zielt darauf ab, die Haut zu beruhigen, die Entzündung zu reduzieren und mögliche Reizfaktoren zu vermeiden, um das Wohlbefinden des Kindes zu verbessern. Der wichtigste Schritt ist das regelmäßige Wechseln der Windel, um den Kontakt der Haut mit Feuchtigkeit, Urin und Stuhl zu minimieren. Nach jedem Windelwechsel sollte die Haut sanft gereinigt und gründlich getrocknet werden, am besten durch Lufttrocknung. Eine weitere Maßnahme ist die Verwendung von Schutzsalben, wie beispielsweise Zinkoxid-Creme, die einen schützenden Film auf der Haut bildet. Diese Cremes sollten bei jedem Windelwechsel dünn aufgetragen werden. Zusätzlich können milde, feuchtigkeitsspendende Cremes ohne Duft- oder Konservierungsstoffe dazu beitragen, die empfindliche Hautbarriere zu stärken und die gereizte Haut zu pflegen. Um die Haut nicht weiter zu reizen, ist es wichtig, auf parfümfreie Feuchttücher zu achten und aggressive Seifen oder Reinigungsmittel zu vermeiden. Stattdessen können warmes Wasser und weiche Baumwolltücher für eine schonende Reinigung verwendet werden. Bei schwereren Fällen oder einer Infektion können antimykotische (pilzhemmende) oder antibakterielle Cremes notwendig sein. Eine ausgeprägte Entzündung lässt sich zudem durch eine kurzfristige Behandlung mit milden Glukokortikoid-Salben (kortisonhaltigen Salben) rasch lindern. Ein weiterer wichtiger Punkt ist, wann immer möglich, die Windel für eine gewisse Zeit abzunehmen, sodass Luft an die Haut gelangt und die betroffenen Stellen schneller abheilen können. Zudem sollte auf enganliegende Kleidung oder synthetische Materialien verzichtet werden, die Feuchtigkeit schlecht aufnehmen. 

Wirkstoffe:

Was hilft gegen eine Windeldermatitis?

 

 

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Über den Autor
Dr. med. Frederic Pfeifer ist Facharzt für Dermatologie, einer der Gründer der digitalen Hautarzt-App DERMAFY und Spezialist für entzündliche Hauterkrankungen.
Quellangaben

-Altmeyer,P: Windeldermatitis (20.08.2024) Abgerufen am 27.09.2024 auf www.altmeyers.org  

 

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Dr. Frederic Pfeifer
Dermatologe
Dermafy Gründer Dr. Frederic Pfeifer
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