Definition:
Was ist Rosacea?
Die Rosacea ist eine häufige, nicht ansteckende, chronisch-entzündliche Hauterkrankung, die meist schubförmig verläuft. Sie tritt klassischerweise im Gesicht, vorwiegend auf Nase, Wangen, Stirn und Kinn auf. Dabei sind vor allem hellhäutige Menschen oft davon betroffen. Sie verläuft bei Männern größtenteils schwerer als bei Frauen. Dabei sind fast 80 % der Erkrankten über 30 Jahre alt. Man kann Rosacea in unterschiedliche Stadien einteilen. Davon abhängig gibt es verschiedene, sich auch ergänzende, Therapien (siehe Kapitel „Therapie“).
Im folgenden Artikel erklären Dir unsere Fachärzt:innen, welche typischen Symptome bei dieser Erkrankung auftauchen, welche Ursachen sie hat und welche Möglichkeiten der Behandlung es gibt.
Themenliste
Symptome:
Wie sieht Rosacea aus?
Die sichtbaren Veränderungen reichen von geröteter, reizbarer Haut über Eiterbläschen und Pusteln bis zu verstärktem Bindegewebewachstum. Letzteres kann auch zur Knollennase führen.
Symptome der verschiedenen Stadien von Rosacea:
- Flüchtige, anfallsartige Rötungen des Gesichts. Die Haut ist empfindlich und reizbar.
- Anhaltende Rötungen mit sichtbaren Erweiterungen kleiner Blutgefäße. Juckreiz, Brennen, Stechen, Trockenheit, Schuppenbildung.
- Dazu einzelne oder gruppierte Eiterbläschen, Pusteln, Papeln. Diese sind oft symmetrisch angeordnet.
- Verstärktes Wachstum von Bindegewebe/ Talgdrüsen, v.a. bei Männern („Knollennase“).
- In ca. 30 % der Fälle besteht eine milde bis stärker ausgeprägte Augenbeteiligung mit Lidrandentzündung und trockenen, brennenden Augen.
Erhalte von unseren Hautärzt:innen online eine Diagnose, Therapieplan und Privatrezept.
Ursachen:
Wie entsteht Rosacea?
Eine der Ursachen für die Rozacea kann eine gestörte Funktion des Hautimmunsystems sein. Es kommt zur Überbesiedlung mit Demodex-Milben, welche zur normalen Hautflora gehören. Bei massivem Auftreten begünstigen sie die Rosacea-typische Entzündung. Die einzig wirklich unveränderliche Ursache ist die erbliche Veranlagung durch den hellen Hauttyp.
Was verschlimmert eine Rosacea?
Andere veränderliche Faktoren, die klassischerweise eine Rosacea verschlimmern können, sind: Hitze, Sonne, scharfe Speisen, Alkohol, heiße Getränke, Temperaturreize, Stress und körperliche Anstrengung. Daneben sind wichtige Trigger und Faktoren auch eine nicht an die Empfindlichkeit der Haut angepasste Pflege- und Kosmetikprodukte (auch zu sehr fettende Sonnencremes). Dazu gehören insbesondere Kortisoncremes sowie die allgemeine Ernährung.
Komplikationen:
Ist Rosacea gefährlich?
Rosacea ist in der Regel nicht gefährlich, jedoch kann sie unangenehm und beeinträchtigend für das kosmetische Erscheinungsbild sein. In schwerwiegenden Fällen kann eine Rosacea jedoch zu Schäden der Augen führen, wenn diese bei der Hauterkrankung mitbetroffen sind. Dann handelt es sich um die okuläre Rosacea, bei der sich Symptome wie Rötung, Juckreiz, trockenen Augen und lichtempfindlicher Reaktion zeigen. Bei schwerwiegenden Fällen kann die okuläre Rosacea zu Schäden an Horn- und Bindehaut führen, die zu einer Beeinträchtigung der Sehkraft bis hin zur Erblindung führen können.
Du brauchst schnelle, kompetente Hilfe für Dein Haut-, Haar- oder Nagelproblem? Besuche jetzt unsere digitale Hautarztpraxis per App!
Über unsere App DERMAFY schickst Du unserem kompetenten Ärzteteam ein paar Bilder Deines Hautproblems. Die Diagnose und die auf Dich abgestimmte Therapieempfehlung inklusive Privatrezept erhältst Du innerhalb von 24 Stunden – meist sogar viel schneller.
Therapie:
Was kann man gegen Rosacea tun?
Rosacea ist eine chronisch entzündliche Hauterkrankung, die meist nur durch eine langfristige, ärztliche Betreuung erfolgreich behandelt werden kann. Dabei kann auch eine Umstellung der Lebensweise unterstützen. Unter anderem gehören folgende Aspekte dazu:
Es ist mittlerweile bekannt, dass Omega-3-Fettsäuren, wie sie z. B. in Raps- oder Leinöl enthalten sind, einen antientzündlichen Effekt haben. Zucker und tierische Eiweiße (insbesondere Milch und rotes Fleisch, Wurstwaren) sowie Alkohol auf ein Minimum zu reduzieren, ist sehr hilfreich. Manche Patienten berichten, dass sich durch Tomaten oder Paprika eine Verschlimmerung erleben und profitieren davon, diese nur sehr maßvoll zu essen.
Hautpflege
Verwende am besten wenig fettende Kosmetik- und Pflegeprodukte, häufig sind diese als Rosacea-geeignet ausgeschrieben. Nutze zur Gesichtsreinigung lauwarmes Wasser und trockne die Haut anschließend sanft mit einem weichen Handtuch (ggf. auch nur Verwendung von Wattepads) ab. Vermeide Nassrasur und hautreizende (alkoholische) Gesichtswasser oder Seife! Eine geeignete Camouflage bzw. Make-ups kannst Du verwenden.
Sonnenschutz
Ein weiterer wichtiger Punkt, den viele Betroffene häufig in der Behandlung vernachlässigen, ist ein adäquater Sonnenschutz. Dieser sollte vom Frühjahr bis zum Herbst am besten mindestens LSF 30 (besser LSF 50) betragen. Wir empfehlen den Sonnenschutz jedoch auch in den Wintermonaten. Zudem empfiehlt sich das Tragen einer Kopfbedeckung.
Weitere Behandlungsmöglichkeiten
Je nach Stadium, Ausprägung und bereits durchgeführten Behandlungen kommen weitere Therapiemöglichkeiten infrage:
- Lokale Arzneimittel
- Antibiotisch-antientzündliche Tabletten-Therapie (Doxyderma®, Oraycea®)
- Laserbehandlung (v.a. bei erweiterten Blutgefäßen und Rötungen).
- Intensive Ernährungsberatung
- unterstützende homöopathische Therapie
Wirkstoffe:
Was hilft bei Rosacea?
Ähnliche Hautkrankheiten
Bei der Akne papulopustulosa, handelt es sich um eine mittelschwere Form der Akne. Es zeigen sich typischerweise entzündete Papeln und Pusteln.
Fungal-Akne ist eine chronische Entzündung der Haarfollikel. Klassischerweise zeigt sie sich durch viele kleine rötliche bis hautfarbene Pickel.
Die periorale Dermatitis (auch Mundrose oder Stewardessenkrankheit) betrifft fast nur Frauen im Alter von 16 bis 50 Jahren. Hier mehr lesen!
Altmeyer, P.: Rosazea (17.12.2021) | Abgerufen am 17.11.2022 von www.altmeyers.org