Definition:
Was sind Ringelröteln?
Bei Ringelröteln handelt es sich um eine ansteckende Infektionskrankheit, die durch das Parovirus B19 verursacht wird. Ringelröteln treten normalerweise im Kindesalter auf, können aber Menschen in jedem Alter betreffen. Typisch sind eine schmetterlingsförmige Rötung und Schwellung der Wangen, die sich im Verlauf auf den gesamten Körper ausbreiten kann. Die Infektion verläuft in den meisten Fällen mild und eine Behandlung erfolgt nur symptomatisch. Bei immungeschwächten Patienten und Schwangeren können Ringelröteln allerdings schwerwiegende Komplikationen verursachen.
Im folgenden Artikel erklären Dir unsere Fachärzt:innen, welche typischen Symptome bei dieser Erkrankung auftauchen, welche Ursachen sie hat und welche Möglichkeiten der Behandlung es gibt.
Symptome:
Wie sehen Ringelröteln aus?
In der Regel zeigen sich die ersten Symptome einer Infektion mit Ringelröteln etwa 4-14 Tage nach der Ansteckung mit dem Parovirus B19. Die Erkrankung durchläuft mehrere Phasen und beginnt oft mit einer Prodromalphase, in der unspezifische Frühsymptome auftreten können. Zu diesen zählen ein allgemeines Krankheitsgefühl und leichtes Fieber. Manchmal werden auch Symptome wie Kopfschmerzen oder Halsschmerzen beobachtet, die denen einer leichten Erkältung ähneln. Nach einigen Tagen entwickelt sich der für Ringelröteln charakteristische schmetterlingsförmige Hautausschlag. Dieser beginnt häufig mit einer intensiven Rötung und Schwellung der Wangen, der wie eine Ohrfeige aussieht („slapped cheek“). Etwa 1-4 Tage nach Auftreten des Hautausschlags kann sich dieser nun auf den restlichen Körper ausbreiten, insbesondere auf Arme, Beine, den Rumpf und das Gesäß. Zusätzlich kann es zu Juckreiz kommen. Bei Erwachsenen, besonders bei Frauen, können zudem Gelenkschmerzen und Lymphknotenschwellungen auftreten, die die Hände, Füße, Knie und Knöchel betreffen. Diese Symptome sind bei Kindern seltener und in der Regel weniger ausgeprägt. Der Hautausschlag verschwindet in der Regel von selbst innerhalb von 1-3 Wochen wieder.
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Diagnose:
Wie erkennt man Ringelröteln?
Ringelröteln lassen sich in der Regel auf Grund ihres charakteristischen Aussehens, der schmetterlingsförmigen Rötung und Schwellung der Wangen, auch als ,, slapped cheek“ bekannt, bereits als Blickdiagnose diagnostizieren. Zusätzlich wird dein Arzt dich ausführlich körperlich untersuchen und mit dir deine aktuelle Krankengeschichte (Anamnese) besprechen. Außerdem wird dein Arzt eine Blutuntersuchung anordnen, um die Diagnose der Ringelröteln zu bestätigen. Hierzu wird im Blut festgestellt, ob sich IgM-Antikörper (bei einer akuten Infektion) oder IgG Antikörper (bei einer vergangenen Infektion) nachweisen lassen. Eine weitere diagnostische Methode ist außerdem der PCR-Abstrich des Mund und Rachenraums, dieser bestätigt schnell das Vorhandensein des Paroviruses B19 und somit die Diagnose Ringelröteln.
Ursachen:
Wie entstehen Ringelröteln?
Ringelröteln werden durch eine Ansteckung mit dem Parovirus B19 verursacht. Dieser DNA-Virus gehört zu der Familie der Parvoviridae und ist speziell dafür bekannt, Menschen zu infizieren. Ringelröteln werden vor allem über Tröpfcheninfektionen, z.B. beim Sprechen, Niesen, sowie Husten oder über direkten Kontakt zu infizierten Personen übertragen. Es kann aber auch bei Schwangeren über die Plazenta auf das Kind übertragen werden, was zu lebensbedrohlichen Komplikationen beim ungeborenen Kind führen kann. Ringelröteln sind besonders ansteckend kurz vor Ausbruch des Hautauschlags. Chronisch kranke Patienten, Schwangere, oder beispielsweise immungeschwächte Patienten, sind einem größeren Risiko ausgesetzt einen schweren Verlauf zu erleiden.
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Ansteckung:
Sind Ringelröteln ansteckend?
Ja, Ringelröteln sind eine ansteckende Infektionskrankheit. Sie werden normalerweise von einer infizierten Person durch eine sogenannte Tröpfcheninfektion übertragen. Dies geschieht vor allem beim Niesen, Husten oder Sprechen. Ringelröteln sind hauptsächlich in der Zeit kurz vor dem Hautausschlag ansteckend. Das bedeutet, dass sie bereits ansteckend sind, bevor erste Symptome entstehen. Sobald es allerdings es zum Auftreten des typischen Hautausschlags kommt, kann man davon ausgehen, dass die Ringelröteln nicht mehr ansteckend sind.
Komplikationen:
Sind Ringelröteln gefährlich?
Normalerweise ist eine Infektion mit Ringelröteln gut zu behandeln und verläuft im Großteil aller Fälle, insbesondere bei Kindern und gesunden Erwachsenen, mild. Ringelröteln heilen in den meisten Fällen innerhalb 1-3 Wochen mit unterstützenden Maßnahmen selbstständig aus. Allerdings können Ringelröteln bei schwangeren Frauen zu schwerwiegenden Komplikationen führen, speziell wenn die Infektion im ersten Trimester der Schwangerschaft auftritt. Ringelröteln können mitunter zu schweren angeborenen Fehlbildungen/Missbildungen oder zu Fehlgeburten führen. Außerdem sind Patienten mit einem geschwächten Immunsystem ebenfalls sehr anfällig für schwere Verläufe von Ringelröteln. Hierzu gehören unter anderem Komplikationen wie Herzmuskelentzündungen oder Gehirnentzündungen sowie der Ausbildung einer chronischen Anämie.
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Therapie:
Was kann man gegen Ringelröteln tun?
Ziel der Behandlung der Ringelröteln ist die symptomatische Behandlung der Erkrankung, da die Erkrankung in der Regel innerhalb 1-3 Wochen selbstständig ausheilt. Besonders wichtig ist vor allem körperliche Ruhe und das Senken des Fiebers, beispielsweise durch Wadenwickel. Bei länger anhaltenden Beschwerden können außerdem schmerz und fibersenkende Medikamente wie Paracetamol und Ibuprofen verwendet werden. Aspirin sollte bei Kindern und Jugendlichen nicht eingenommen werden, da es eine seltene, aber schwerwiegende Komplikation (Reye-Syndrom) verursachen kann. Zusätzlich können Antihistaminika sowie kühlende Lotionen verwendet werden, um den Juckreiz zu lindern. Sind Patienten besonders gefährdet einen schweren Verlauf zu erleiden, können Immunglobuline oder Bluttransfusionen verabreicht werden. Erkrankte Patienten sollten unbedingt zuhause bleiben und den Kontakt zu anderen Menschen meiden, um eine Übertragung der Erkrankung zu verhindern. Schwangere Frauen sollten im Falle einer Infektion mit Ringelröteln umgehend einen Arzt aufsuchen, um das weitere Vorgehen zu beraten.
Wirkstoffe:
Was hilft gegen Ringelröteln?
Acetaminophen (Paracetamol)
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Altmeyer, P.: Erythema infectiosum (20.04.2023) | Abgerufen am 04.05.2024 auf www.altmeyers.org