Phlegmone 

ICD-Code: L03.8
In 24 Stunden zur Diagnose
Kompetente Online-Diagnose von approbierten Fachärzt:innen

Definition:

Was ist eine Phlegmone?

Eine Phlegmone ist eine akute, flächenhafte Entzündung des Weichgewebes, die durch Bakterien, meist Streptokokken oder Staphylococcus aureus, verursacht wird. Klinisch zeigt sich eine Phlegmone durch typische Entzündungszeichen wie Rötung, Schwellung, Schmerzen und eine erhöhte Temperatur im betroffenen Bereich. Die Haut über der entzündeten Stelle kann angespannt und glänzend erscheinen, oft begleitet von einem druckempfindlichen Schmerz. Die Infektion entsteht häufig durch das Eindringen von Bakterien über kleine Hautverletzungen, Insektenstiche oder operative Wunden. Da sich die Entzündung schnell ausbreiten kann und schwerwiegende Komplikationen wie eine Sepsis verursachen kann, ist eine frühzeitige ärztliche Behandlung unbedingt erforderlich. 

Im folgenden Artikel erklären Dir unsere Fachärzt:innen, welche typischen Symptome bei dieser Erkrankung auftauchen, welche Ursachen sie hat und welche Möglichkeiten der Behandlung es gibt.

Themenliste

Symptome:

Wie sieht eine Phlegmone aus?

Eine Phlegmone zeigt sich in der Regel klinisch durch typische Entzündungszeichen wie Schmerzen, Rötung, Schwellung und Wärme. Im Gegensatz zu einem Abszess ist bei der Phlegmone jedoch keine Eiteransammlung vorhanden, sondern es handelt sich um eine diffuse, flächenhafte Entzündung, die sich im Gewebe ausbreitet. Patienten empfinden oft einen druckempfindlichen Schmerz in der betroffenen Körperregion, wobei die Haut darüber häufig gespannt und glänzend erscheint. Bei einem schwereren Verlauf können allgemeine Krankheitsanzeichen wie Fieber, Schüttelfrost und Abgeschlagenheit auftreten. Eine Phlegmone kann in fast allen Weichteilen des Körpers auftreten, häufig jedoch in der Haut und im Unterhautgewebe. 

Du hast ein Hautproblem?
Wir behandeln Dich online!

Erhalte von unseren Hautärzt:innen online eine Diagnose, Therapieplan und Privatrezept.

Diagnose:

Wie erkennt man eine Phlegmone?

Eine Phlegmone kann oft durch eine sorgfältige körperliche Untersuchung diagnostiziert werden, da die typischen Symptome wie Rötung, Schwellung, Wärme und Druckempfindlichkeit auf eine solche Infektion hinweisen. Dein Arzt wird zunächst eine ausführliche Anamnese erheben, um mögliche Ursachen und Risikofaktoren zu identifizieren, wie etwa vorangegangene Verletzungen oder bestehende Grunderkrankungen. Zur Bestätigung der Diagnose und zur Identifizierung des Erregers kann eine mikrobiologische Untersuchung, wie z. B. ein Abstrich der betroffenen Stelle, durchgeführt werden. Dies hilft, den spezifischen Bakterientyp, meist Streptokokken oder Staphylococcus aureus, zu bestimmen und die geeignete Antibiotikatherapie auszuwählen. 

Bei schwereren oder unklaren Fällen, insbesondere wenn die Infektion tiefere Gewebeschichten betrifft oder die Diagnose nicht eindeutig ist, können bildgebende Verfahren wie Ultraschall, CT (Computertomographie) oder MRT (Magnetresonanztomographie) eingesetzt werden. Diese Verfahren helfen, das Ausmaß der Entzündung und die Beteiligung tieferer Strukturen zu beurteilen. Zusätzlich kann bei schweren Infektionen oder bei Patienten mit geschwächtem Immunsystem eine Blutuntersuchung erforderlich sein, um den allgemeinen Gesundheitszustand zu bewerten und eine eventuelle Sepsis frühzeitig zu erkennen. 

Ursachen:

Wie entsteht eine Phlegmone?

Eine Phlegmone wird in den meisten Fällen durch eine bakterielle Infektion ausgelöst, wobei die häufigsten Erreger Streptokokken und Staphylococcus aureus sind. Die Infektion kann durch verschiedene Faktoren begünstigt werden. Häufige Ursachen sind äußere Verletzungen, wie kleine Schnittwunden, Kratzer oder Insektenstiche, die den Eintritt der Bakterien in die tieferen Gewebeschichten ermöglichen. Auch operative Wunden oder Hautschäden durch chronische Erkrankungen wie Diabetes mellitus können das Risiko einer Phlegmone erhöhen. Selten kann eine Phlegmone auch durch eine Übertragung der Bakterien von benachbarten Infektionsherden, wie beispielsweise einem Abszess, entstehen.  

Mobile App DERMAFY mit Rezept und Arztbrief
Der schnellste Weg zum Hautarzt:
Digital per App!

Du brauchst schnelle, kompetente Hilfe für Dein Haut-, Haar- oder Nagelproblem? Besuche jetzt unsere digitale Hautarztpraxis per App!

Über unsere App DERMAFY schickst Du unserem kompetenten Ärzteteam ein paar Bilder Deines Hautproblems. Die Diagnose und die auf Dich abgestimmte Therapieempfehlung inklusive Privatrezept erhältst Du innerhalb von 24 Stunden – meist sogar viel schneller.

Ansteckung:

Ist eine Phlegmone ansteckend?

Ja, eine Phlegmonekann ansteckend sein. Die Entzündung enthält Bakterien, die andere Menschen infizieren können. Die Bakterien können über direkten Kontakt mit dem Geschwür, etwa durch Berührung oder Speichel, übertragen werden. 

Komplikationen:

Ist eine Phlegmone gefährlich?

Wird eine Phlegmone nicht behandelt, kann sie zu schweren Komplikationen führen, da die Infektion sich schnell und diffus durch das Gewebe ausbreitet. Eine Phlegmone breitet sich flächenhaft aus und kann tiefere Gewebeschichten, Muskeln und sogar Knochen erreichen. Dies kann zu schwerwiegenden Komplikationen wie Nekrosen, bei denen das betroffene Gewebe abstirbt, und einer Sepsis führen, bei der die Infektion in die Blutbahn gelangt und den gesamten Körper betrifft. Besonders gefährlich ist es, wenn die Infektion auf wichtige Strukturen wie Nerven, Gefäße oder Organe übergreift. Dies kann zu dauerhaften Schäden führen, wie z.B. Lähmungen oder Organversagen. Eine Sepsis, die aus einer unbehandelten Phlegmone resultieren kann, ist eine lebensbedrohliche Situation, die sofort intensivmedizinisch behandelt werden muss, um ein Multiorganversagen zu verhindern. 

Therapie:

Was kann man gegen eine Phlegmone tun?

Eine Phlegmone bedarf in der Regel immer einer medizinischen Behandlung, da sie eine ernsthafte bakterielle Infektion darstellt, die sich schnell ausbreiten kann. Die Behandlung einer Phlegmone erfordert in erster Linie eine systemische Antibiotikatherapie. Medikament erster Wahl ist oft ein Breitbandantibiotikum wie Penicillin oder Clindamycin, das gezielt gegen die häufigsten Erreger der Phlegmone, wie Streptokokken oder Staphylokokken, wirkt. In besonders schweren Fällen oder wenn die Phlegmone auf das tieferliegende Gewebe übergreift, kann eine zusätzliche chirurgische Behandlung erforderlich sein. Dabei wird das betroffene Gewebe gespalten, um den Druck zu entlasten und die weitere Ausbreitung der Infektion zu verhindern. Eine Selbstbehandlung, etwa durch das Auftragen von Zugsalben oder gar durch eigenständiges Öffnen, ist absolut kontraindiziert und kann die Situation erheblich verschlimmern. Ganz wichtig für Patienten ist, frühzeitig ärztlichen Rat einzuholen, um eine Ausbreitung der Infektion zu verhindern. 

Wirkstoffe:

Was hilft gegen eine Phlegmone?

Ähnliche Hautkrankheiten
Über den Autor
Dr. med. Sebastian Pfeifer ist Facharzt für Dermatologie, einer der Gründer der digitalen Hautarzt-App DERMAFY und Spezialist für Hautkrebserkrankungen.
Quellangaben

Altmeyer, P.: Phlegmone (15.08.2024); Abgerufen am 17.08.2024 auf www.altmeyers.org  

 

Wir behandeln Dein Hautproblem in wenigen Stunden - komplett digital per App.

Du erhältst Deine Diagnose, Therapie und ein Privatrezept in Ø 3 Stunden!

dermafy-team-frederic-pfeifer-04
Dr. Frederic Pfeifer
Dermatologe
Dermafy Gründer Dr. Frederic Pfeifer
Ähnliche Hautkrankheiten
Über den Autor
Dr. med. Sebastian Pfeifer ist Facharzt für Dermatologie, einer der Gründer der digitalen Hautarzt-App DERMAFY und Spezialist für Hautkrebserkrankungen.
Quellangaben
Über den Autor
Dr. med. Sebastian Pfeifer
Dr. med. Sebastian Pfeifer ist Facharzt für Dermatologie, einer der Gründer der digitalen Hautarzt-App DERMAFY und Spezialist für Hautkrebserkrankungen.
Suche
Suche nach Begriffen auf unserer Webseite und im Hautlexikon: