Offenes Bein (Beingeschwür)

Auch bekannt als: Ulcus cruris, Beingeschwür, Geschwür des Unterschenkels

ICD-Code: L97.0
Offenes Bein (Ulcus cruris)
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Definition:

Was ist ein Ulcus cruris?

Ein Ulcus cruris oder umgangssprachlich auch offenes Bein genannt, ist ein Geschwür bzw. eine offene Wunde, die sich typischerweise an den Unterschenkeln, Zehen oder den Füßen bildet. Es entsteht oftmals als Folge von Venen- oder Durchblutungsproblemen und kann unter anderem durch eine venöse Insuffizienz, arterielle Durchblutungsstörungen oder Diabetes entstehen.  

Im folgenden Artikel erklären Dir unsere Fachärzt:innen, welche typischen Symptome bei dieser Erkrankung auftauchen, welche Ursachen sie hat und welche Möglichkeiten der Behandlung es gibt.

Symptome:

Wie sieht ein Ulcus cruris aus?

Typisch für ein Ulcus cruris ist die Ausbildung von offenen und nässenden Wunden an den Unterschenkeln, Zehen oder Füßen. Die Wunden zeichnen sich durch eine schlechte und oftmals langwierige Heilung aus. In schweren Fällen kann sich die Wunde bis in die tieferliegenden Hautschichten bzw. bis auf den Knochen ausbreiten und zu schweren Komplikationen führen. Patienten verspüren häufig starke Schmerzen, begleitet von einem Spannungs- und Kältegefühl. Die Ränder der Wunde können in einem rot-bräunlichen Farbton erscheinen. Ebenso kann es zum Austritt von klarer oder eitriger Flüssigkeit kommen. Die umgebende Haut ist oftmals stark geschwollen.

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Diagnose:

Wie erkennt man einen Ulcus cruris?

Normalerweise ist ein Ulcus cruris von einem geschulten Auge anhand einer Blickdiagnose schnell zu erkennen, aufgrund seines typischen Aussehens und den nässenden Wunden. Nichtsdestotrotz wird dein Arzt eine ausführliche körperliche Untersuchung bei dir durchführen und deine Krankengeschichte aufnehmen. Da es bestimmte Faktoren gibt, die eine Erkrankung begünstigen. Beispielsweise eine bestehende Gefäßerkrankung oder ein Diabetes Mellitus. Zusätzlich kann dein Arzt eine Ultraschalluntersuchung (Doppler-Ultraschall) anordnen, so lässt sich der Blutfluss in den Beingefäßen darstellen und ggf. eine Durchblutungsstörung identifizieren. Weiterhin kann dein Arzt eine Gewebebiopsie, also eine kleine Probe der Wunde, nehmen und mikrobiologisch untersuchen lassen. So lassen sich andere Erkrankungen ausschließen und eine adäquate Therapie kann eingeleitet werden. 

Beispielbilder:

So sieht ein Ulcus cruris aus

Ursachen:

Wie entsteht ein offenes Bein?

Die Ursache, warum es zu einem Ulcus cruris kommt, liegt in den meisten Fällen an einer Durchblutungsstörung des Gewebes. Dazu kommt es vor allem durch Venenerkrankungen, wie die venöse Insuffizienz. Hierzu zählen Probleme wie Krampfadern oder eine chronisch venöse Stauung. Diese Störungen im Blutfluss können zu Flüssigkeitsansammlungen und letztendlich zu Geschwüren und offenen Wunden führen. Aber auch arterielle Durchblutungsstörungen, wie die Arteriosklerose oder die periphere arterielle Verschlusskrankheit (PAVK), können ein Ulcus cruris verursachen. Auch hier kommt es zu Durchblutungsstörungen in den Beinen und schließlich zu Geschwüren an den Füßen oder Zehen. Weiterhin können sogenannte Neuropathien, die oftmals im Zusammenhang mit Diabetes auftreten, ursächlich sein. Hierbei kommt es zu Nervenschädigungen, die das Schmerzempfinden verringern, wodurch kleinere Verletzungen unbemerkt bleiben und sich so zu Geschwüren und offenen Wunden entwickeln können. Traumata oder wiederholte Verletzungen sowie langanhaltender Druck können ebenso chronische Wunden verursachen, die zu einem Ulcus cruris werden können.  

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Ansteckung:

Ist ein Ulcus cruris ansteckend?

Nein, ein Ulcus cruris ist normalerweise nicht ansteckend. Man spricht hier auch von einem offenen Bein bzw. einem Geschwür an den Beinen, das durch verschiedene tiefe liegende Ursachen wie Venenerkrankungen, Durchblutungsstörungen oder Nervenschäden entsteht. Allerdings können die offenen Wunden bei einem Ulcus cruris ein hohes Risiko für Infektionen besitzen. Kommt es zu einer Infektion, vor allem durch Bakterien oder Pilze, besteht das Risiko, dass sich die Infektion auf andere Menschen übertragen kann, wenn direkter Kontakt mit den infizierten Wunden erfolgt

Komplikationen:

Ist ein offenes Bein gefährlich?

Wird ein Ulcus cruris lange Zeit nicht behandelt oder die zugrunde liegende Erkrankung nicht ausreichend behandelt, kann es zu weiteren, mitunter schwerwiegenden Komplikationen kommen. Möglich ist die Ausbildung weiterer Infektionen, da die offene Wunde hoch anfällig für Bakterien, Pilze oder andere Erreger ist. So kann die Infektion immer tiefer in die Haut eindringen und im schlimmsten Fall eine Osteomyelitis, also eine Entzündung des Knochens, verursachen. In seltenen Fällen kann sich ein chronischer Ulcus cruris zu Hautkrebs (Plattenepithelkarzinom) entwickeln, insbesondere wenn es sich um eine langanhaltende (mehrere Jahre) und schlecht heilende Wunde handelt. Des Weiteren können Durchblutungsstörungen zusätzliche Komplikationen wie das Absterben von Gewebe (Nekrosen) verursachen und so das Risiko einer Amputation erhöhen. 

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Therapie:

Was kann man gegen einen Ulcus cruris tun?

Im Allgemeinen richtet sich die Therapie des Ulcus cruris nach der zugrunde liegenden Erkrankung und ihrem Schweregrad. Grundsätzlich beinhaltet die Behandlung aber die Förderung der Durchblutung sowie die unterstützende Behandlung in der Wundheilung. Oftmals kann sich die Therapie über mehrere Monate hinweg ziehen. Eine zentrale Behandlungsmethode ist die Kompressionstherapie, die durch das Anlegen von Kompressionsverbänden oder -strümpfen den Blutfluss in den Beinen verbessert und Schwellungen reduziert. Dies kann sowohl die Heilung fördern als auch mögliche Rückfälle vermeiden. Außerdem ist es von besonderer Wichtigkeit, die offene Wunde regelmäßige zu reinigen und den Verband zu wechseln, speziell um Infektionen zu vermeiden. Häufig wird ein sogenanntes Debridement, also die Entfernung von abgestorbenem Gewebe aus der Wunde, durchgeführt, um die Heilung zu beschleunigen. 

Außerdem können bestimmte Medikamente wie Antibiotika verschrieben werden, um entstandene Infektionen zu bekämpfen. In einigen Fällen sind chirurgische Eingriffe erforderlich, um die Durchblutung zu verbessern oder abgestorbenes Gewebe abzutragen. Die Behandlung eines Ulcus cruris erfordert viel Geduld und Zeit. Ein Ulcus cruris sollte immer von einem erfahrenen Arzt behandelt werden, um schwerwiegende Komplikationen zu vermeiden. Je früher ein Ulcus cruris behandelt wird, desto besser stehen die Heilungsaussichten. 

Wirkstoffe:

Was hilft bei einem offenen Bein?

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Über den Autor
Dr. med. Sebastian Pfeifer ist Facharzt für Dermatologie, einer der Gründer der digitalen Hautarzt-App DERMAFY und Spezialist für Hautkrebserkrankungen.
Quellangaben

Altmeyer, P.: Ulcus cruris (30.09.2022) | Abgerufen am 13.12.2023 auf www.altmeyers.org

 

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