Definition:
Was sind Mundwinkelrhagaden?
Perlèche oder auch “Mundwinkelrhagaden“ bekannt, ist eine schmerzhafte Erkrankung der Mundwinkel. Charakteristisch sind Rötungen, feine Risse und Schuppenbildung, die mitunter bluten und sich verkrusten können. Die Ursache kann individuell stark variieren und kann von Infektionen, Mangelernährung bis hin zu Hautirritationen reichen. Die Behandlung ist daher abhängig von der zugrunde liegenden Ursache.
Im folgenden Artikel erklären Dir unsere Fachärzt:innen, welche typischen Symptome bei dieser Erkrankung auftauchen, welche Ursachen sie hat und welche Möglichkeiten der Behandlung es gibt.
Themenliste
Symptome:
Wie sehen Mundwinkelrhagaden aus?
Du erkennst Mundwinkelrhagaden meist an schmerzhaften Rissen an den Mundwinkeln. Diese werden manchmal auch von Rötungen, Schwellungen, Schuppen und einer möglichen Entzündung der Haut begleitet. Die feinen Risse an den Mundwinkeln können bluten, sich verkrusten oder nässen. Zusätzlich kann es zu trockenen Stellen kommen. Patient:innen empfinden häufig ein brennendes schmerzendes Gefühl, insbesondere beim Essen oder Sprechen. In seltenen Fällen kann es zu Infektionen mit zusätzlichen Symptomen wie Juckreiz oder Krustenbildung kommen.
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Diagnose:
Wie erkennt man eine Perlèche?
Normalerweise ist eine Perlèche bzw. Mundwinkelrhagaden von einem geschulten Auge per Blickdiagnose schnell zu erkennen, aufgrund ihres typischen Aussehens und den nässenden Wunden. Nichtsdestotrotz wird Dein Arzt ggfs. eine ausführliche körperliche Untersuchung bei Dir durchführen und Deine Krankengeschichte aufnehmen. Zusätzlich kann Dein Arzt eine Blutuntersuchung anordnen, so lassen sich ggf. bestehende Mangelzustände erkennen. Weiterhin kann Dein Arzt eine Gewebebiopsie, also eine kleine Probe, nehmen und mikrobiologisch untersuchen lassen. So lassen sich im Falle einer bakteriellen oder Pilzinfektion die auslösenden Erreger identifizieren und eine adäquate Therapie einleiten.
Ursachen:
Wie entstehen eingerissene Mundwinkel?
Die genaue Ursache, warum eine Perlèche entsteht, kann individuell stark variieren und durch viele verschiedene Faktoren ausgelöst werden. Dazu gehören:
- Feuchtigkeitsmangel und Trockenheit: kaltes Wetter, häufiges Lippenlecken oder ein Mangel an Lipiden in der Haut.
- Infektionen: Eingerissene Mundwinkel sind oftmals mit einer bestehenden Infektion verbunden, die durch Pilze (meistens Candida albicans) oder Bakterien verursacht wird.
- Mangelernährung: Ein Mangel an Eisen, Vitamin B oder Mineralien wie z.B. Zink können für eine Perlèche verantwortlich sein.
- Grunderkrankungen: Diabetes mellitus, Neurodermitis (atopische Dermatitis).
- Allergien oder Hautirritationen: Inhaltsstoffe in Zahnpasta, Lippenprodukten oder Hautpflegeprodukten.
- Anatomische Fehlstellungen
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Ansteckung:
Sind Mundwinkelrhagaden ansteckend?
Nein, eingerissene Mundwinkel sind normalerweise nicht ansteckend. Allerdings kann die zugrunde liegende Ursache einer Perlèche ansteckend sein. Bei einer Infektion, vor allem durch Bakterien oder Pilze, besteht das Risiko, dass sich die Infektion auf andere Menschen übertragen kann, wenn direkter Kontakt mit Speichel oder gemeinsam genutzten Alltagsgegenständen besteht.
Komplikationen:
Ist eine Perlèche gefährlich?
Es kann unter Umständen passieren, dass Pilze, Viren oder Bakterien die erkrankten Hautstellen befallen, was zu einer Infektion führen könnte. Dadurch müsste zusätzlich noch eine antibakterielle bzw. antimykotische (Medikament gegen Pilze) Therapie eingeleitet werden. In der Regel entstehen Infektionen beispielsweise durch Kratzen, sodass für die Erreger eine Eintrittspforte entsteht. Besonders bei Patienten, die unter einer Neurodermitis leiden, ist besondere Vorsicht geboten, da hier schnell eine Herpes-Infektion auftreten kann.
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Therapie:
Was kann man gegen Mundwinkelrhagaden tun?
Im Allgemeinen richtet sich die Behandlung der Mundwinkelrhagaden nach der zugrunde liegenden Ursache. Grundsätzlich stehen folgende Behandlungsmöglichkeiten zur Verfügung.
- Die Anwendung von feuchtigkeitsspendenden Cremes und Salben, um die Mundwinkel herum, um die Haut zu beruhigen und Rissbildung (Rhagaden) zu vermindern.
- Bei Pilzinfektionen, speziell durch Candida albicans, werden antimykotische Cremes wie Clotrimazol oder Miconazol verwendet.
- Um Entzündungen zu reduzieren, können außerdem topische Steroidcremes wie Hydrocortison eingesetzt werden.
Bei einem bestehenden Nährstoffmangel, insbesondere bei B-Vitaminen oder Eisen, werden entsprechende Nahrungsergänzungsmittel verschrieben, um den Mangel auszugleichen. Im Falle einer bakteriellen Infektion können Antibiotika verordnet werden. Generell ist es wichtig, mögliche Triggerfaktoren zu vermeiden, wie ein übermäßiges Lecken der Lippen oder auf auslösende Inhaltsstoffe in Pflegeprodukten zu verzichten.
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Altmeyer; P.: Perlèche (06.10.2022) | Abgerufen am 27.12.2023 auf www.altmeyers.org