Gerstenkorn (Hordeolum)

Auch bekannt als: Hordeolum, Zilienabszess

ICD-Code: H00.01
Gerstenkorn
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Definition:

Was ist ein Gerstenkorn?

Bei einem Gerstenkorn handelt es sich um eine bakterielle Infektion einer Augenliddrüse. Typisch dabei sind eine Schwellung, Rötung, Schmerzen sowie die Ausbildung einer Beule oder eines Knötchens. Es heilt normalerweise innerhalb weniger Tage selbstständig ab, kann aber auch bei hartnäckigeren Verläufen mit einer antibiotischen Salbe behandelt werden.

Im folgenden Artikel erklären Dir unsere Fachärzt:innen, welche typischen Symptome bei dieser Erkrankung auftauchen, welche Ursachen sie hat und welche Möglichkeiten der Behandlung es gibt.

Themenliste

Symptome:

Wie sieht ein Gerstenkorn am Auge aus?

Typisch für das Gerstenkorn ist eine schmerzhafte Entzündung im Bereich der Ober- oder Unterlidkante. Diese zeigt sich durch Rötung, Schwellung (in Form einer Beule) und kann eine gelbliche oder weiße Verfärbung aufweisen, wenn Eiter gebildet wird. Das Gerstenkorn bzw. die Beule kann schmerzhaft sein und möglicherweise zu erhöhtem Tränenfluss führen. Gerstenkörner können in ihrer Größe stark variieren, von sehr klein bis zu einer deutlich sichtbaren Beule. Patienten verspüren häufig ein Fremdkörpergefühl im Auge.

Beispielbilder:

So sieht ein Gerstenkorn am Auge aus

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Ursachen:

Wie entsteht ein Gerstenkorn?

Ein Gerstenkorn wird normalerweise durch eine Infektion der Talgdrüsen im Augenlid verursacht. Verantwortlich hierfür ist eine Infektion mit Bakterien, insbesondere vom Typen Staphylococcus aureus (90–95 %). Diese Bakterien sind natürlicherweise auf der Haut vorhanden und können in die Talgdrüsen eindringen, was infolgedessen zu einer Entzündung führt. Weitere Risikofaktoren, wie es zu einem Gerstenkorn kommen kann, sind:

  • Immungeschwächte Patienten
  • Diabetes Mellitus
  • Blockierte Talgdrüsen
  • Verschmutzung und Reizung (Schmutz, Staub oder Kosmetik Rückstände)
  • Stress und Müdigkeit
  • Chronische Blepharitis (Entzündung des Lidrandes)
  • Unzureichende Augenhygiene (beim Tragen von Kontaktlinsen, Augenreiben mit ungewaschenen Fingern/Händen)

 

Diagnose:

Wie erkennt man ein Gerstenkorn?

Der Abszess lässt sich normalerweise an seinem typischen Aussehen bereits anhand einer Blickdiagnose erkennen. Meistens besprichst Du mit dem behandelnden Arzt zusätzlich Deine bisherige Krankengeschichte (Anamnese). So lassen sich ggf. bereits erste Ursachen für die Entstehung des Gerstenkorns finden. Sollte dies nicht zur eindeutigen Diagnose ausreichen, wird eine mikrobiologische Untersuchung angeordnet. Dadurch kann festgestellt werden, um was für einen Erreger es sich handelt.

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Ansteckung:

Ist ein Gerstenkorn ansteckend?

Ja, ein Gerstenkorn kann ansteckend sein. Der Eiter in einem Abszess enthält Bakterien, die andere Menschen infizieren können. Die Bakterien können über Schmierinfektion übertragen werden. Um das Ansteckungsrisiko zu reduzieren, sollten sich Betroffene nicht in die Augen fassen bzw. danach gründlich Hände waschen.

Komplikationen:

Ist ein Gerstenkorn gefährlich?

In der Regel ist ein Gerstenkorn ungefährlich und heilt binnen weniger Tage bis Wochen von selbst ab. Selten kann sich ein Gerstenkorn auf die Augenhöhle ausbreiten und das Sehen beeinträchtigen. In solchen Fällen sollten Patienten unbedingt einen Arzt aufsuchen, um schwerwiegende Komplikationen zu vermeiden. Über unsere Hautarzt-App DERMAFY erhältst Du in nur wenigen Stunden eine fachärztliche Diagnose Deines Hautproblems.

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Dr. Frederic Pfeifer
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Therapie:

Was kann man gegen ein Gerstenkorn tun?

Ein Gerstenkron heilt binnen weniger Tage meist von selbst ab. Häufig kommt es zu einer Spontanentleerung, sodass das eitrige Sekret über einen Ausführungsgang ablaufen kann. Unterstützend können warme Kompressen oder Rotlicht lokal angewendet werden. Aber Achtung, bitte niemals selbst das Gerstenkorn ausdrücken! 

Bei ausgeprägteren Symptomen können antibiotische Salben oder Augentropfen den Heilungsprozess beschleunigen.  In seltenen Fällen ist eine chirurgische Spaltung indiziert, falls das Gerstenkorn sich nicht von selbst öffnet. Eine systemische antibiotische Therapie in Form von Tabletten ist nur bei schweren Verlaufen mit Gefahr der Ausbreitung in die Augenhöhle notwendig. 

Dauer:

Wie lange dauert es bis ein Gerstenkorn im Auge abheilt?

Die Dauer, bis ein Gerstenkorn im Auge abheilt, kann individuell variieren und hängt von verschiedenen Faktoren ab, einschließlich der Schwere des Gerstenkorns und der angewendeten Behandlungsmethode. In der Regel dauert es etwa 1 bis 2 Wochen, bis ein Gerstenkorn vollständig abheilt ist. Während dieser Zeit durchläuft das Gerstenkorn verschiedene Stadien, inklusive der Reifung, Eiterbildung und schließlich der Entleerung oder Resorption des Eiters.

Hausmittel:

Welche Hausmittel helfen bei einem Gerstenkorn?

Gerade Hausmittel können bei der Behandlung eines Gerstenkorns hilfreich sein, indem sie dazu beitragen, die Entzündung zu lindern und so die Heilung zu unterstützen. Hierfür eignen sich besonders:

  • Warmes Kompressen: Mehrmals täglich auf das betroffene Auge auflegen, um Entzündungen zu lindern.
  • Kamillentee: Als Kompresse verwenden, um das Auge zu beruhigen und zu reinigen.
  • Aloe Vera: Beruhigt die Haut und fördert die Heilung. Kann direkt aufgetragen werden.
  • Teebaumöl: Vorsichtig anwenden, am besten stark verdünnt. Hat antimikrobielle Eigenschaften.
  • Knoblauchpaste: Hat antibakterielle Eigenschaften, aber sie sollte vorsichtig verwendet werden, um Augenreizungen zu vermeiden.

Wirkstoff:

Was hilft bei einem Gerstenkorn?

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Über den Autor
Dr. med. Marta Berger ist Fachärztin für Dermatologie und spezialisiert auf die Bereiche Telemedizin, ästhetische Dermatologie, Dermatochirurgie und Lasertherapie.
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