Definition:
Was ist ein Fußgeschwür?
Ein Malum perforans oder auch Fußgeschwür ist ein chronisches, tiefes Geschwür (Wunde), das sich in der Regel an den Fußsohlen oder Zehen bildet. Es tritt häufig bei Menschen mit neuropathischen Störungen, wie bei Diabetes mellitus oder neurologischen Erkrankungen, auf. Aufgrund der gestörten Nervenfunktion und verminderten Empfindlichkeit kommt es zu Druckstellen und kleineren Verletzungen, die unbemerkt bleiben und sich infizieren. Im Laufe der Zeit entwickelt sich daraus ein tiefes, schmerzloses Ulkus (Geschwür), der schwer abheilt.
Im folgenden Artikel erklären Dir unsere Fachärzt:innen, welche typischen Symptome bei dieser Erkrankung auftauchen, welche Ursachen sie hat und welche Möglichkeiten der Behandlung es gibt.
Symptome:
Wie sieht ein Fußgeschwür (Malum perforans) aus?
Typisch für ein Malum perforans sind tiefe, schmerzlose Geschwüre an den Fußsohlen oder Zehen, die sich meist unter Druckpunkten wie dem Ballen oder der Ferse bilden. Da diese Wunden aufgrund einer neuropathischen Störung (z.B. bei Diabetes mellitus) entstehen, ist das Schmerzempfinden stark reduziert oder fehlt vollständig. Daher bleiben die Geschwüre oft unbemerkt und können sich unbehandelt über lange Zeit ausbreiten. Die Wunden zeichnen sich durch eine schlechte und langwierige Heilung aus und können sich im Verlauf bis in tiefere Hautschichten, Muskeln und sogar bis auf den Knochen ausbreiten. Die betroffene Haut ist oft verhärtet und von Hornhaut umgeben, und es kann zu einer Verfärbung in einem gelblichen oder bräunlichen Farbton kommen. In schweren Fällen können die Geschwüre nässen oder eitrige Flüssigkeit absondern.
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Diagnose:
Wie erkennt man ein Fußgeschwür?
Ein Fußgeschwür kann in der Regel durch eine Blickdiagnose erkannt werden, da es charakteristische tiefe, schmerzlose Geschwüre an den Fußsohlen oder Zehen aufweist. Dennoch wird dein Arzt eine ausführliche körperliche Untersuchung durchführen und die Krankengeschichte (Anamnese) aufnehmen, um mögliche Risikofaktoren wie Diabetes mellitus, periphere Neuropathien oder Druckstellen zu identifizieren, die zur Entstehung des Geschwürs beigetragen haben könnten. Um den Schweregrad des Malum perforans und seine zugrunde liegenden Ursachen genauer zu bestimmen, kann dein Arzt eine neurologische Untersuchung durchführen, um die Empfindungsfähigkeit und die Nervenfunktion im betroffenen Fuß zu prüfen. Eine Doppler-Ultraschalluntersuchung der Beingefäße kann helfen, Durchblutungsstörungen festzustellen, da diese ebenfalls den Heilungsverlauf beeinflussen können. Wenn eine Infektion vermutet wird, kann eine mikrobiologische Untersuchung vorgenommen werden. Dabei wird ein Abstrich entnommen, um mögliche Erreger wie Bakterien oder Pilze zu identifizieren und eine gezielte Therapie einzuleiten. In einigen Fällen kann auch eine Röntgenaufnahme oder ein MRT erforderlich sein, um festzustellen, ob tiefer liegendes Gewebe wie Knochen oder Gelenke betroffen sind.
Ursachen:
Wie entsteht ein Fußgeschwür?
Die Ursache für ein Fußgeschwür (Malum perforans) liegt vor allem in einer neuropathischen Störung, insbesondere bei Patienten mit Diabetes mellitus. Durch die Schädigung der Nerven (neuropathische Störung) kommt es zu einem verringerten Schmerzempfinden und Taubheit in den betroffenen Fußbereichen. Aufgrund dieser reduzierten Sensibilität werden kleine Verletzungen, Druckstellen oder Reibungen oft nicht wahrgenommen und daher auch nicht rechtzeitig behandelt. Dies führt dazu, dass die betroffenen Hautstellen chronischem Druck ausgesetzt sind, was zu einer dauerhaften Gewebeschädigung und schließlich zur Bildung eines tiefen, schlecht heilenden Geschwürs (Malum perforans) führt. Andere neurologische Erkrankungen oder Zustände, die das Schmerzempfinden beeinträchtigen, können ebenfalls das Risiko erhöhen. Zu den weiteren Risikofaktoren zählen wiederholte Traumata, fehlbelastete Füße (z.B. durch schlechtsitzende Schuhe oder Fußdeformitäten), und fehlende Fußpflege. Eine Kombination aus vermindertem Schmerzempfinden, Druckbelastung und ungenügender Durchblutung (häufig bei diabetischen Patienten) begünstigt die Entstehung eines Fußgeschwürs.

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Ansteckung:
Ist ein Fußgeschwür ansteckend?
Nein, ein Malum perforans ist nicht ansteckend. Es handelt sich um ein Geschwür, das vorwiegend durch eine Neuropathie und Druckbelastung entsteht, häufig im Zusammenhang mit Diabetes mellitus. Da die Ursache keine Infektion ist, sondern eine Schädigung der Nerven, kann ein Malum perforans nicht von Mensch zu Mensch übertragen werden.
Komplikationen:
Ist ein Fußgeschwür gefährlich?
Ein Fußgeschwür kann gefährlich werden, wenn es nicht rechtzeitig und ausreichend behandelt wird. Da die Wunde meist tief ist und die Betroffenen durch eine Neuropathie häufig kein Schmerzempfinden haben, bleibt das Geschwür oft unbemerkt und wird zu spät behandelt. Dies erhöht das Risiko für schwerwiegende Komplikationen. Eine der häufigsten Komplikationen ist das Eindringen von Infektionen in die offene Wunde, da sie anfällig für Bakterien, Pilze oder andere Erreger ist. Eine unbehandelte Infektion kann tiefer in das Gewebe eindringen und zu einer Osteomyelitis (Knochenentzündung) führen, was eine langwierige und intensive Behandlung erfordert. Darüber hinaus kann es durch die gestörte Wundheilung zu einer Vergrößerung und Vertiefung des Geschwürs kommen. Die Folge können Nekrosen sein, also das Absterben von Gewebe, wodurch das Risiko einer Amputation des betroffenen Körperteils steigt, insbesondere wenn der Fuß bereits schlecht durchblutet ist. Bei langanhaltenden, schlecht heilenden Wunden besteht auch ein geringes Risiko, dass sich ein Plattenepithelkarzinom (eine Form von Hautkrebs) entwickelt. Zudem kann die mangelnde Wundheilung durch die zugrunde liegende Neuropathie oder Gefäßstörung das Risiko für weitere Geschwüre und Komplikationen erhöhen. Daher ist eine frühzeitige Behandlung und Kontrolle des Malum perforans entscheidend, um Infektionen, Gewebeschädigungen und schwerwiegende Folgen wie Amputationen zu verhindern.
Therapie:
Was kann man gegen ein Fußgeschwür tun?
Die Behandlung eines Fußgeschwüres zielt auf die Druckentlastung der betroffenen Stelle ab, meist durch spezielle orthopädische Schuhe, Polsterungen oder Einlagen, um den Heilungsprozess zu fördern. Gleichzeitig ist eine gründliche Wundpflege entscheidend: Die Wunde wird regelmäßig gereinigt, Verbände gewechselt und ein Debridement (Entfernung von abgestorbenem Gewebe) durchgeführt, um die Heilung zu beschleunigen. Bei Infektionen sind antibakterielle oder antimykotische Medikamente notwendig, je nach Art des Erregers. Sollte eine Durchblutungsstörung bestehen, kann ein chirurgischer Eingriff zur Verbesserung der Blutzufuhr erforderlich sein. Begleiterkrankungen wie Diabetes müssen optimal eingestellt werden, um den Heilungsprozess zu unterstützen.
Wirkstoffe:
Was hilft gegen ein Fußgeschwür (Malum perforans)?
- Amoxicillin
- Cefazolin
- Ceftriaxon
- Clotrimazol
- Doxycyclin
- Flucloxacillin
- Fusidinsäure
- Hydrocortison
- Panthenol
- Zinkoxid

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-Altmeyer,P: Malum perforans (20.08.2024) Abgerufen am 29.04.2024 auf www.altmeyers.org