Definition:
Was ist Morbus Darier?
Morbus Darier, auch als Darier-Krankheit oder Dyskeratosis follicularis bekannt, ist eine seltene genetische Hauterkrankung, die durch eine Störung der Hautzellen verursacht wird. Die Störung führt zur Bildung von kleinen, festen Knötchen (Papeln) und schuppigen, verhärteten Hautarealen, die oft unangenehm riechen können. Betroffen sind häufig Hautbereiche wie die Kopfhaut, die Stirn, die Ohren, der Nacken, die Brust und der Rücken. Die Veränderungen treten typischerweise in Bereichen auf, die stark schwitzen oder warm sind. Morbus Darier ist genetisch bedingt und die Erkrankung zeigt sich oft bereits in der Jugend und kann durch Sonneneinstrahlung, Wärme und Schwitzen verschlimmert werden. Eine sorgfältige Hautpflege und das Vermeiden von Wärme und Feuchtigkeit können helfen, die Symptome zu kontrollieren. In schweren Fällen werden topische oder systemische Medikamente, wie Retinoide, eingesetzt, um die Hautsymptome zu verbessern.
Im folgenden Artikel erklären Dir unsere Fachärzt:innen, welche typischen Symptome bei dieser Erkrankung auftauchen, welche Ursachen sie hat und welche Möglichkeiten der Behandlung es gibt.
Symptome:
Wie sieht Morbus Darier aus?
Typische Symptome von Morbus Darier sind schuppige, feste Knötchen (Papeln) und verhärtete Hautstellen, die häufig in den Körperbereichen auftreten, die stark schwitzen oder warm sind, wie die Kopfhaut, Stirn, Ohren, Nacken, Brust und Rücken. Die Knötchen sind oft bräunlich und können sich zu größeren, verkrusteten Plaques entwickeln, die unangenehm riechen. Weitere Symptome können Juckreiz und ein brennendes Gefühl sein. Die Nägel können bei Morbus Darier ebenfalls betroffen sein und zeigen oft längliche Rillen, kleine Risse oder ein V-förmiges Abbrechen. In seltenen Fällen kann es auch zu Schleimhautveränderungen kommen, etwa im Mundbereich. Die Symptome neigen dazu, sich bei Wärme, Schwitzen und Sonneneinstrahlung zu verschlimmern.
Erhalte von unseren Hautärzt:innen online eine Diagnose, Therapieplan und Privatrezept.
Diagnose:
Wie erkennt man Morbus Darier?
Morbus Darier wird in der Regel anhand des typischen Hautbildes diagnostiziert. Dein Arzt führt eine gründliche körperliche Untersuchung durch und erhebt eine Anamnese, um die familiäre Krankengeschichte und mögliche Symptome zu erfassen, da die Erkrankung genetisch bedingt und vererbbar ist. Zur Bestätigung der Diagnose kann eine Hautbiopsie (Gewebeprobe) entnommen werden, die dann histologisch untersucht wird. Dabei zeigt die Biopsie charakteristische Veränderungen der Hautzellen, die typisch für Morbus Darier sind. In bestimmten Fällen kann ein genetischer Test durchgeführt werden, um die Mutation im ATP2A2-Gen nachzuweisen, was die Diagnose sichert. Diese weiterführenden Untersuchungen sind besonders hilfreich, um Morbus Darier von anderen Hauterkrankungen abzugrenzen, die ein ähnliches Erscheinungsbild haben könnten.
Ursachen:
Wie entsteht Morbus Darier?
Die Ursache von Morbus Darier ist genetisch bedingt und liegt in einer Mutation des Gens ATP2A2, das für die Regulation von Kalzium in den Hautzellen verantwortlich ist. Diese Mutation wird autosomal-dominant vererbt, was bedeutet, dass bereits ein betroffenes Gen von einem Elternteil ausreicht, um die Erkrankung weiterzugeben. Durch die gestörte Kalziumregulation kommt es zu einer Fehlfunktion der Hautzellen, was die charakteristischen Symptome wie verhärtete Knötchen und schuppige Hautstellen verursacht. Umweltfaktoren wie Sonneneinstrahlung, Wärme und Feuchtigkeit können die Symptome verschlimmern, da sie die Haut zusätzlich belasten. Die Erkrankung ist nicht heilbar, aber durch gezielte Hautpflege und den Schutz vor auslösenden Faktoren können die Beschwerden gelindert werden.

Du brauchst schnelle, kompetente Hilfe für Dein Haut-, Haar- oder Nagelproblem? Besuche jetzt unsere digitale Hautarztpraxis per App!
Über unsere App DERMAFY schickst Du unserem kompetenten Ärzteteam ein paar Bilder Deines Hautproblems. Die Diagnose und die auf Dich abgestimmte Therapieempfehlung inklusive Privatrezept erhältst Du innerhalb von 24 Stunden – meist sogar viel schneller.
Ansteckung:
Ist Morbus Darier ansteckend?
Nein, Morbus Darier ist nicht ansteckend. Es handelt sich um eine genetisch bedingte Hauterkrankung, die durch eine Mutation im ATP2A2-Gen verursacht wird und autosomal-dominant vererbt wird. Da die Ursache in den Genen liegt und nicht durch Bakterien, Viren oder Pilze hervorgerufen wird, besteht kein Risiko der Übertragung auf andere Personen.
Komplikationen:
Ist Morbus Darier gefährlich?
Morbus Darier ist zwar eine chronische Hauterkrankung, kann jedoch potenziell zu ernsthaften Komplikationen führen, wenn sie unbehandelt bleibt oder schwere Symptome verursacht. Die Erkrankung selbst ist nicht lebensbedrohlich, aber die schuppigen, verhärteten Hautstellen und Knötchen können zu Infektionen führen, wenn die Haut aufplatzt oder sich entzündet. Diese Infektionen können, besonders bei großflächigen Hautbereichen, unangenehm und schmerzhaft sein. Weitere Komplikationen können sich durch die psychische Belastung ergeben, da die sichtbaren Hautveränderungen das Selbstwertgefühl beeinträchtigen können. Hitze, Feuchtigkeit und Schwitzen verschlimmern häufig die Symptome, was das tägliche Leben einschränken kann. Auch Schleimhäute, z. B. im Mund, können betroffen sein, was in seltenen Fällen zu Beschwerden führt. Die Erkrankung ist jedoch durch eine sorgfältige Hautpflege und gezielte medizinische Behandlungen gut kontrollierbar.
Therapie:
Was kann man gegen Morbus Darier tun?
Die Behandlung von Morbus Darier zielt darauf ab, die Symptome zu lindern und Komplikationen zu vermeiden, da die Erkrankung chronisch und genetisch bedingt ist. Eine Heilung ist derzeit nicht möglich, aber verschiedene Maßnahmen und Medikamente können helfen, die Beschwerden zu kontrollieren:
- Topische Behandlungen: Salben oder Cremes mit Retinoiden (Vitamin-A-Derivate) wie Tretinoin oder Isotretinoin können das Hautbild verbessern, indem sie die Verhornung der Hautzellen reduzieren. Bei entzündeten Stellen können kortikosteroidhaltige Cremes helfen, Schwellungen und Rötungen zu lindern.
- Systemische Retinoide: Bei schweren Fällen, in denen topische Anwendungen nicht ausreichen, können orale Retinoide wie Acitretin verschrieben werden, um die Symptome von innen heraus zu kontrollieren. Diese Medikamente werden jedoch aufgrund möglicher Nebenwirkungen unter ärztlicher Überwachung eingenommen.
- Antibiotika: Falls sekundäre bakterielle Infektionen auftreten, können Antibiotika verschrieben werden, um die Infektion zu behandeln und die Heilung zu fördern.
- Vermeiden von Auslösern: Sonneneinstrahlung, Wärme und Feuchtigkeit können die Symptome verschlimmern. Betroffene sollten direkte Sonneneinstrahlung meiden, geeigneten Sonnenschutz verwenden und enge Kleidung vermeiden, die Schwitzen und Hautreizungen fördern könnte.
- Hautpflege: Eine sorgfältige Hautpflege, die die Haut feucht hält, kann das Risiko von Reizungen und Schuppung verringern. Milde Seifen und feuchtigkeitsspendende Cremes sind empfehlenswert.

Reibeisenhaut ist eine harmlose Verhornungsstörung der Haarfollikel, bei der es zu Verstopfungen der Follikelöffnungen kommt.

Die Schuppenflechte (Psoriasis) ist eine Autoimmunkrankheit, bei der sich das Immunsystem unkontrolliert gegen die eigene Haut richtet.

Das seborrhoische Ekzem ist eine sehr häufige, harmlose und nicht ansteckende Hauterkrankung, die vorwiegend bei Männern auftritt.
- Altmeyer.P: Dyskeratosis follicularis (20.08.2024) Abgerufen am 29.10.2024 auf www.altmeyers.org