Morbus Bowen (Dermatosis praecancerosa)

Auch bekannt als: Morbus Bowen, Bowen`s disease, carcinoma in situ

ICD-Code: D04.9
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Definition:

Was ist Morbus Bowen?

Dermatosis praecancerosa oder auch als Morbus Bowen bekannt, ist eine Vorstufe des hellen Hautkrebses (Plattenepithelkarzinom). Typischerweise zeigen sich rotbraune, schuppende Plaques (Flecken), die vor allem an dem Gesicht und den Händen auftreten. Häufig kommt es zu einer Verwechslung mit der ähnlich aussehenden Schuppenflechte (Psoriasis vulgaris). Ein Morbus Bowen sollte immer entfernt und behandelt werden, um ein Fortschreiten in ein bösartiges Karzinom zu verhindern. Morbus Bowen tritt bevorzugt bei älteren (>60 Jahren) und hellhäutigen Menschen auf. 

Im folgenden Artikel erklären Dir unsere Fachärzt:innen, welche typischen Symptome bei dieser Erkrankung auftauchen, welche Ursachen sie hat und welche Möglichkeiten der Behandlung es gibt.

Themenliste

Symptome:

Wie sieht Morbus Bowen aus?

Typischerweise zeigt sich der Morbus Bowen durch rote oder rotbraune, leicht erhöhte Flecken (Plaques), die unregelmäßig von der gesunden Haut abgegrenzt sind. Sie können in ihrer Größe stark variieren und können zwischen 2-10cm annehmen, allerdings wachsen sie sehr langsam. An der Oberfläche des Morbus Bowen kann es zu einer krustigen Schuppenbildung kommen. Bei Berührung der Plaque empfinden Patienten häufig einen Schmerz. Morbus Bowen wird auch als die Vorstufe des hellen Hautkrebses (Plattenepithelkarzinom) gesehen. 

Besonders häufig tritt Morbus Bowen an lichtexponierten Körperstellen wie dem Gesicht und den Händen auf, kann aber prinzipiell an jeder Körperstelle auftreten. Tritt Morbus Bowen an der (Genital)-Schleimhaut auf, spricht man auch von einer Erythroplasie, genauer der Erythroplasie Queyrat. Diese Hautveränderungen, insbesondere an der Vorhaut des Penis, der Eichel, den Schamlippen oder der Mundschleimhaut haben ein besonders hohes Risiko, sich in ein bösartiges Karzinom umzuwandeln. 

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Diagnose:

Wie erkennt man Morbus Bowen?

Morbus Bowen lässt sich normalerweise an seinem typischen Aussehen bereits anhand einer Blickdiagnose erkennen. Nichtsdestotrotz wird Dein Arzt dich zuvor ausführlich körperlich untersuchen und mit Dir Deine bisherige Krankengeschichte (Anamnese) besprechen. So lassen sich ggf. bereits erste Ursachen für die Entstehung des Morbus Bowen finden. Zusätzlich wird er eine Hautuntersuchung mit einem Dermatoskop (eine spezielle Lupe mit Licht) vornehmen, um die Struktur des Tumors besser erkennen zu können und ihn unter Umständen zu anderen Erkrankungen besser abgrenzen zu können. Die endgültige Diagnose erfolgt ausschließlich nach Entnahme einer Biopsie (Gewebeprobe), die anschließend histologisch (unter dem Mikroskop) untersucht und bestätigt wird. 

Beispielbilder:

So sieht Morbus Bowen aus

Ursachen:

Wie entsteht Morbus Bowen?

 Der Grund, warum es zu Morbus Bowen kommt, ist nach heutigem Erkenntnisstand besonders durch verschiedene Ursachen gekennzeichnet. Diese sind vor allem: 

  • eine hohe UV-Belastung (die häufigste Ursache) 
  • Alter (das Risiko einer Erkrankung steigt mit dem Alter) 
  • Tabakkonsum (Rauchen) 
  • ein geschwächtes Immunsystem 
  • Chronische Hautverletzungen und Reizungen 
  • Karzinogene (krebserzeugend) Substanzen wie Arsen 
  • Humane Papillomviren (HPV) 
  • Menschen mit einem hellen Hauttyp 
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Ansteckung:

Ist Morbus Bowen ansteckend?

Nein, Morbus Bowen ist nicht ansteckend und lässt sich nicht auf andere Menschen übertragen. Tumorzellen sind nicht infektiös oder werden durch eine Infektion übertragen. 

Komplikationen:

Ist Morbus Bowen gefährlich?

Wird Morbus Bowen eine lange Zeit nicht behandelt, kann er sich vergrößern und in Nachbargewebe einwachsen und eine Umwandlung in das weitaus gefährliche Plattenepithelkarzinom ist möglich. In seltenen Fällen kann es zu Metastasen (Tochtergeschwülste) kommen, sodass sich der Krebs auf andere Organe im Körper ausbreiten kann. Morbus Bowen muss immer dermatologisch untersucht und entfernt werden. Je früher die Diagnose gestellt wird, bzw. der Krebs entdeckt wird, desto besser stehen die Heilungschancen. 

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Therapie:

Was kann man gegen Morbus Bowen tun?

Das therapeutische Ziel in der Behandlung des Morbus Bowens sollte immer die komplette Entfernung des Tumors sein. So lässt sich ein weiteres Fortschreiten ins Nachbargewebe sowie eine bösartige Entartung in ein Plattenepithelkarzinom vermeiden. Der goldene Standard in der Behandlung ist die chirurgische Entfernung, so lässt sich sicherstellen, dass alle Tumorzellen ausreichend entfernt wurden. Dies geschieht mithilfe einer intraoperativen Untersuchung des entfernten Geweberandes. Weitere Verfahren in der Behandlung des Morbus Bowen, die ebenfalls zu einem therapeutischen Ziel führen, sind: 

  • Photodynamische Therapie 
  • Kryotherapie (Vereisen des Tumors) 
  • Lasertherapie 
 

Ist der Morbus Bowen nur sehr oberflächlich, können unter anderem Cremes mit dem Wirkstoff 5-Fluorouracil oder Imiquimod verwendet werden. Die Prognose nach frühzeitiger Entfernung des Morbus Bowen ist in der Regel gut, allerdings kann es zu einer bösartigen Entartung in ein Plattenepithelkarzinom auch noch Jahre bis Jahrzehnte später kommen. 

Wirkstoffe:

Was hilft gegen Morbus Bowen?

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Über den Autor
Dr. med. Sebastian Pfeifer ist Facharzt für Dermatologie, einer der Gründer der digitalen Hautarzt-App DERMAFY und Spezialist für Hautkrebserkrankungen.
Quellangaben

Altmeyer, P.: Morbus Bowen (25.01.2022) | Abgerufen am 17.10.2023 auf www.altmeyers.org

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Über den Autor
Dr. med. Sebastian Pfeifer ist Facharzt für Dermatologie, einer der Gründer der digitalen Hautarzt-App DERMAFY und Spezialist für Hautkrebserkrankungen.
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