Chlamydien 

Auch bekannt als: Urethritis durch Chlamydien, Urogenitalinfektion mit Chlamydia trachomatis

ICD-Code: A56.0
Chlamydien
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Definition:

Was sind Chlamydien?

Bei Chlamydien handelt es sich um eine sexuell übertragbare Infektion (STI), die durch das Bakterium Chlamydia trachomatis verursacht wird. Sie betrifft vor allem die  Genitalien, die Augen oder den Rachen. Typischerweise zeigen sich Entzündungen der Harnröhre oder Schmerzen beim Wasserlassen. Häufig kann die Erkrankung aber auch asymptomatisch verlaufen, sodass die Infektion so unbehandelt verbreitet wird. Die Behandlung erfolgt normalerweise aus einer Kombinationstherapie zweier Antibiotika. Je früher eine Therapie eingeleitet wird, desto besser stehen die Chancen, schwere Komplikationen, wie Unfruchtbarkeit, zu vermeiden. 

Im folgenden Artikel erklären Dir unsere Fachärzt:innen, welche typischen Symptome bei dieser Erkrankung auftauchen, welche Ursachen sie hat und welche Möglichkeiten der Behandlung es gibt.

Themenliste

Symptome:

Wie sieht eine Chlamydien-Infektion aus?

 Die Symptome bei einer Infektion mit Chlamydien können individuell stark variieren. Gerade Frauen haben häufig einen asymptomatischen Verlauf, was bedeutet, dass sie keine Symptome aufweisen. Die Inkubationszeit, also die Zeit nach Ansteckung mit dem Bakterium bis hin zum Auftreten erster Symptome, beträgt ca. 4 Tage bis hin zu einem Monat. Generell können sich aber folgende Symptome zeigen: 

Beim Mann: 

  • Entzündungen der Harnröhre und Schmerzen beim Wasserlassen 
  • glasiger Ausfluss aus der Harnröhre 
  • Schmerzen oder Schwellungen im Hodenbereich 

 

Bei Frauen: 

  • Vaginaler Ausfluss mit unangenehmem Geruch 
  • Schmerzen oder Brennen beim Wasserlassen 
  • Schmerzen im Unterleib 
  • Schmierblutungen/Zwischenblutungen  
  • Schmerzen während des Geschlechtsverkehrs 
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Diagnose:

Wie erkennt man Chlamydien?

Chlamydien werden in der Regel aus einer Kombination von klinischen Untersuchungen, Bluttests und mikrobiologischen Tests diagnostiziert. Zusätzlich wird dein Arzt dich ausführlich körperlich untersuchen und mit dir deine aktuelle Krankengeschichte (Anamnese) besprechen, so lassen sich ggf. erste Rückschlüsse wie es zu der Infektion kam ziehen, beispielsweise durch sexuelle Aktivitäten und ungeschützten Geschlechtsverkehr. Um die Diagnose Chlamydien zu bestätigen, wird dein Arzt einen Abstrich am Gebärmutterhals, der Harnröhre, des Rektums oder des Rachens, nehmen, um den Erreger Chlamydia trachomatis nachweisen zu können. Eine weitere diagnostische Methode ist die Urinprobe. 

Beispielbilder:

So sehen Chlamydien aus

Ursachen:

Wie entsteht eine Chlamydien Infektion?

Chlamydien werden durch eine Ansteckung mit dem Bakterium Chlamydia trachomatis verursacht. Chlamydien werden vor allem durch direkten sexuellen Hautkontakt beim vaginalen oder analen Geschlechtsverkehr oder beim Oralverkehr mit infizierten Personen übertragen. Die Bakterien können über offene Schleimhäute oder kleine Hautverletzungen sehr leicht in den Körper bzw. den Blutkreislauf gelangen und sich von dort aus über den gesamten Körper verteilen und so verschiedene Organe infizieren. Chlamydien können aber auch bei Schwangeren während der Geburt auf das Neugeborene übertragen werden, was Augeninfektionen oder weitere schwere Infektionen zur Folge haben kann. 

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Ansteckung:

Sind Chlamydien ansteckend?

Ja, Chlamydien sind eine hochgradig sexuell übertragbare Infektionskrankheit (STI). Sie werden normalerweise von Mensch zu Mensch durch sexuellen Kontakt (Kontakt mit Körperflüssigkeiten) übertragen. Dies geschieht vor allem durch ungeschützten vaginalen und analen Geschlechtsverkehr sowie Oralverkehr. Außerdem können Chlamydien von einer schwangeren Frau auf ihr ungeborenes Kind übertragen werden. Die beste Möglichkeit, sich vor Chlamydien zu schützen, ist daher die Verwendung von Kondomen. 

Komplikationen:

Sind Chlamydien gefährlich?

Werden Chlamydien nicht rechtzeitig behandelt oder bleiben unbehandelt kann dies zu schweren bis hin zu lebensbedrohlichen Komplikationen führen, denn verbleiben die Bakterien im Blutkreislauf können sie eine Vielzahl an Organen befallen und so verschieden starke Komplikationen auslösen. Diese sind vor allem: 

  • Bei Frauen: Entzündungen der Gebärmutter, Eileiter, des Bauchfells und des Gebärmutterhalses. Diese Komplikationen können langfristig zu Unfruchtbarkeit, Eileiterschwangerschaften oder chronischen Schmerzen führen.  
  • Beim Mann: Entzündungen der Harnröhre, des Hodens, des Nebenhodens und der Prostata. Auch dies kann unter Umständen zu Unfruchtbarkeit und Schmerzen führen.  
  • Schwangere Frauen können die Infektion auf ihr Neugeborenes während der Geburt übertragen, was zu schweren Infektionen führen kann. 
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Therapie:

Was kann man gegen Chlamydien tun?

Besonders wichtig bei der Behandlung von Chlamydien ist der schnelle Therapiebeginn, um schwere Komplikationen zu vermeiden und die Heilungsaussichten zu verbessern. Die Dauer der Behandlung kann individuell variieren und hängt vom Schweregrad der Erkrankung sowie vom allgemeinen Gesundheitszustand des Patienten ab. In der Regel beträgt die Behandlung aber zwischen 7-14 Tagen. Medikamente erster Wahl sind hier vor allem Antibiotika mit dem Wirkstoff Doxycyclin oder alternativ Azithromycin. Bei schweren Verläufen kann zusätzlich die Gabe eines Glukokortikoids wie Prednisolon angeordnet werden. Das Antibiotikum sollte unbedingt wie verordnet eingenommen werden, auch wenn die Symptome bereits verschwunden sind. Generell empfiehlt es sich, viel zu trinken und Bettruhe einzuhalten. Besonders wichtig ist außerdem, dass sexuelle Partner von infizierten Patienten ebenfalls auf Chlamydien getestet und bei positivem Befund ebenfalls mitbehandelt werden. Grundsätzlich kann die Verwendung von Kondomen beim Geschlechtsverkehr die Übertragungswahrscheinlichkeit von Chlamydien und anderen Geschlechtskrankheiten deutlich verringern. 

Wirkstoffe:

Was hilft gegen Chlamydien?

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Über den Autor
Dr. med. Sebastian Pfeifer ist Facharzt für Dermatologie, einer der Gründer der digitalen Hautarzt-App DERMAFY und Spezialist für Hautkrebserkrankungen.
Quellangaben

Altmeyer, P.: Urogenitalinfektion mit Chlamydia trachomatis (23.11.2022) | Abgerufen am 21.12.2023 auf www.altmeyers.org

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