Hautkrebs vorbeugen

Was Du tun kannst, um Dich zu schützen

Veröffentlicht: 16.06.2024
Dermatologist examining

Hautkrebs ist eine ernsthafte Erkrankung – das wissen die meisten. Was jedoch viele nach wie vor nicht wissen: Die meisten Fälle von Hautkrebs können durch einfache Maßnahmen weitgehend vermieden werden. In diesem Artikel erfährst Du, was Hautkrebs ist, wie er aussieht und vor allem, was Du präventiv tun kannst um Deine Haut zu schützen.

Im folgenden Blogbeitrag erklärt Dir unser Ärzteteam, was Du tun kannst, um Dich vor Hautkrebs zu schützen.

Was ist Hautkrebs und wie entsteht er?

Hautkrebs entsteht, wenn sich Hautzellen unkontrolliert vermehren. Dabei gibt es zwei Haupttypen von Hautkrebs: den weißen Hautkrebs (Basalzell- und Plattenepithelkarzinom) und den schwarzen Hautkrebs (Melanom). Beide Arten können gefährlich sein. Das Melanom ist jedoch besonders aggressiv und kann schnell streuen, während weiter Hautkrebs eher langsam wächst.

Zur Erklärung: Die Hauptursache für Hautkrebs ist die Exposition, also das Aussetzen gegenüber ultravioletter (UV) Strahlung. Die UV-Strahlung kann dabei vom natürlich Sonnenlicht oder auch künstlichen Quellen wie Sonnenbänken (Solarium) kommen. UV-Strahlung verursacht Schäden an der DNA der Hautzellen, was zur Entstehung von Hautkrebs führen kann. 

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Diagnose: Wie wird Hautkrebs erkannt?

Der erste Schritt zur Diagnose ist die Selbstuntersuchung. Achte auf neue oder veränderte Hautstellen. Wenn Du einen verdächtigen Fleck findest, geh unbedingt zum Hautarzt. Der Hautarzt wird dann Deine Haut gründlich untersuchen, indem er die sogenannte ABCDE-Regel anwendet. Bei Verdacht auf Hautkrebs kann er eine Biopsie (Gewebeprobe) nehmen. Dabei wird ein kleines Stück der verdächtigen Hautstelle entnommen und im Labor untersucht. Symptome für Hautkrebs sind insbesondere neue Hautwucherungen, Veränderungen bestehender Muttermale, Juckreiz, Blutungen oder Wunden, die nicht heilen. 

Der Selbstcheck zu Hause: Die ABCDE-Regel

Die ABCDE-Regel ist ein einfaches System, das Dir hilft, verdächtige Hautveränderungen zu erkennen, die auf Hautkrebs hinweisen können 

  • A = Asymmetrie: Ein harmloses Muttermal ist meistens symmetrisch. Wenn Du eine Linie durch die Mitte ziehst, sind beide Hälften ungefähr gleich. Bei Hautkrebs sind die Hälften oft ungleich. 
  • B = Begrenzung: Ein normales Muttermal hat klare, glatte Ränder. Achte auf Flecken mit unscharfen, ausgefransten oder unregelmäßigen Rändern. 
  • C = Color (Farbe): Gesunde Muttermale haben normalerweise eine einheitliche Farbe. Verdächtig sind Muttermale, die mehrere Farben haben, wie unterschiedliche Schattierungen von braun, schwarz, rot, weiß oder blau. 
  • D = Durchmesser: Ein Melanom ist oft größer als 6 mm im Durchmesser (ungefähr so groß wie ein Radiergummi). Aber auch kleinere Flecken können gefährlich sein. 
  • E = Entwicklung: Achte auf Veränderungen im Muttermal. Wächst es? Verändert es seine Form oder Farbe? Blutet oder juckt es? Jede Veränderung sollte ernst genommen und von Deinem Hautarzt untersucht werden. 

Präventionsmaßnahmen: So kannst Du Hautkrebs vorbeugen

Das Thema Hautkrebs hat in der Forschung eine wichtige Rolle, weshalb die Ursachen weitestgehend bekannt sind. Deine Genetik, die oft auch zum Hautkrebsrisiko beiträgt, kannst Du zwar nicht verändern. Dennoch gibt es viele Maßnahmen, die Du ergreifen kannst, um Dein Hautkrebsrisiko so weit wie möglich zu minimieren. Wir zeigen Dir, was wirklich hilft und auf was Du unbedingt achten solltest: 

Sonnenschutz, Sonnenschutz, Sonnenschutz!

  • Vermeide die Mittagssonne: Die UV-Strahlung ist zwischen 10 und 16 Uhr am stärksten. Versuche in dieser Zeit, Schatten zu suchen oder im Haus zu bleiben. 
  • Trage Schutzkleidung: Lange Ärmel, lange Hosen sowie eine Kopfbedeckung können viel UV-Strahlung abhalten.  
  • Sonnencreme RICHTIG anwenden: Verwende Sonnencreme mit einem hohen Lichtschutzfaktor (mindestens LSF 30, besser sogar LSF50). Trage die Creme großzügig auf alle unbedeckten Hautstellen auf, und lasse sie mindestens 30 Minuten einwirken. Wir empfehlen mindestens zwei ganze Fingerlängen Sonnencreme pro Körperbereich (z.B. pro Arm oder pro Bein). Wiederhole das Auftragen alle zwei Stunden oder nach dem Schwimmen und starkem Schwitzen. Achte darauf, auch schwer erreichbare Stellen wie den Rücken oder die Ohren einzucremen. 
  • Sonnencreme auch im Winter: UV-Strahlung gibt es auch an kühlen oder bewölkten Tagen. Schütze Deine Haut das ganze Jahr über. 

Vermeide Sonnenstudios und Solarien!

Die UV-Strahlung in Sonnenstudios erhöht das Risiko für Hautkrebs erheblich. Verzichte daher unbedingt auf die künstliche Bräune. Künstliche UV-Strahlung ist ebenso schädlich wie die natürliche Sonnenstrahlung. 

Regelmäßige Hautscreenings

  • Selbstuntersuchung: Überprüfe Deine Haut regelmäßig selbst. Nutze die ABCDE-Regel zur Beurteilung von Muttermalen: Asymmetrie, Begrenzung, Farbe, Durchmesser, Entwicklung. Achte besonders auf neue oder veränderte Flecken. 
  • Professionelle Hautuntersuchung: Gehe mindestens einmal im Jahr zum Hautarzt für eine professionelle Hautuntersuchung. Bei Risikopersonen kann eine halbjährliche Kontrolle sinnvoll sein. 
  • Dokumentation: Halte Veränderungen an Deiner Haut schriftlich oder fotografisch fest. So kannst Du besser beobachten, ob und wie sich Hautstellen verändern. 

Sensible Haut: Kinder unbedingt vor Sonne schützen

Gerade die Haut von Kindern ist besonders empfindlich. Schütze sie besonders gut vor der Sonne und bringe ihnen früh den richtigen Umgang mit Sonnenschutz bei. Setze sie so wenig wie möglich direkter Sonneneinstrahlung aus und kleide sie entsprechend. Kinder sollten besonders gründlich eingecremt werden, da sie ein erhöhtes Risiko für Sonnenbrand haben. Schon ein starker Sonnenbrand in der Kindheit kann das Hautkrebsrisiko je nach Hauttyp um ein Vielfaches erhöhen. 

Augenschutz: Verwende eine Sonnenbrille

Schütze auch Deine Augen vor UV-Strahlung. Verwende Sonnenbrillen mit UV-Schutz, um Augenschäden und Hautkrebs an den Augenlidern vorzubeugen. Achte darauf, dass die Sonnenbrille sowohl UVA- als auch UVB-Strahlen blockiert. 

Auch die Ernährung spielt eine Rolle

Eine ausgewogene Ernährung kann das Immunsystem stärken und so die Hautgesundheit fördern. Achte auf eine ausreichende Zufuhr von Antioxidantien, die in Obst und Gemüse enthalten sind, da sie helfen können, die Haut vor Schäden durch UV-Strahlung zu schützen. Lebensmittel wie Beeren, Karotten, Tomaten und grünes Blattgemüse sind reich an Antioxidantien. 

Sonne und Nikotin: Verzichte auf Rauchen

Rauchen schwächt das Immunsystem und erhöht das Risiko für verschiedene Krebsarten, einschließlich dem Hautkrebsrisiko. Außerdem schädigt Rauchen die Haut und macht sie anfälliger für Schäden durch UV-Strahlung. 

Wer ist besonders von Hautkrebs gefährdet?

Bestimmte Personengruppen haben ein höheres Risiko, Hautkrebs zu entwickeln. Dazu gehören vor allem Menschen mit: 

  • Heller Haut, die leicht Sonnenbrand bekommt 
  • Vielen Muttermalen oder atypischen Muttermalen 
  • Hautkrebs in der Familie 
  • Häufigem Sonnenbrand in der Kindheit 
  • Langer Sonnenexposition, z.B. durch Arbeit im Freien 
  • Geschwächtem Immunsystem 
  • Bestimmten genetischen Erkrankungen, die die Haut empfindlicher gegenüber UV-Strahlung machen 

Was ist ein Hautkrebs-Screening?

Das Hautkrebs-Screening ist eine Untersuchung, die von vielen Krankenkassen alle zwei Jahre für Menschen ab 35 Jahren bezahlt wird. Dabei wird die gesamte Haut auf verdächtige Veränderungen untersucht. Je früher Hautkrebs entdeckt wird, desto besser sind die Heilungschancen. Achte daher genau auf Veränderungen Deiner Haut, gehe bei jeder Auffälligkeit zum Hautarzt und nimm das Angebot zum Hautkrebs-Screening wahr. Ein frühzeitiges Erkennen kann lebensrettend sein. 

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Über den Autor
Dr. med. Frederic Pfeifer ist Facharzt für Dermatologie, einer der Gründer der digitalen Hautarzt-App DERMAFY und Spezialist für entzündliche Hauterkrankungen.
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Dr. med. Frederic Pfeifer
Dr. med. Frederic Pfeifer ist Facharzt für Dermatologie, einer der Gründer der digitalen Hautarzt-App DERMAFY und Spezialist für entzündliche Hauterkrankungen.
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