Definition:
Was ist Methotrexat?
Methotrexat gehört zur Gruppe der Zytostatika. Sie haben eine antientzündliche und immunsuppressive Wirkung. Außerdem hemmen sie die Vermehrung von Zellen, einschließlich Krebszellen, was Methotrexat gerade in der Krebstherapie zu einem bedeutenden Medikament macht. Methotrexat wird in der Dermatologie besonders bei mittelschwerer bis schwerer Schuppenflechte (Plaque-Psoriasis) angewendet. Es wird aber erst dann verwendet, wenn vorherige Therapien ohne Erfolg blieben und alle Therapieoptionen ausgeschöpft sind. Methotrexat kann in Form von Spritzen (Injektionen), Infusionen oder zur topischen Behandlung als Creme verwendet werden. Es ist daher nur unter sorgfältiger Rücksprache mit dem Arzt und auf Rezept erhältlich.
Im folgenden Artikel erklären Dir unsere Fachärzt:innen, für welche Krankheiten dieser Wirkstoff eingesetzt wird, wie er angewendet und dosiert wird und welche Nebenwirkungen er mit sich bringen kann.
Indikationen
Für was wird Methotrexat eingesetzt?
Methotrexat wird in der Dermatologie normalerweise bei mittelschwerer bis schwerer Schuppenflechte (Psoriasis vulgaris/Plaque-Psoriasis) eingesetzt, kann aber auch bei folgenden Erkrankungen verwendet werden:
- Schuppenflechte (Psoriasis vulgaris)
- Knötchenflechte (Lichen ruber planus)
- Dermatomyositis
- Pyoderma gangraenosum
- Bullöses pemphigoid
- Pemphigus vulgaris
Wirkstoffklasse
Zu welcher Stoffgruppe gehört Methotrexat?
Methotrexat gehört zur Gruppe der Zytostatika. Zytostatika haben eine antientzündliche und immunsuppressive Wirkung. Sie können allerdings abhängig von ihrem therapeutischen Einsatz in Wirkstärke und Wirkungsweise variieren.
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Wirkungsweise:
Wie wirkt Methotrexat?
Methotrexat entfaltet seine Wirkung, indem es den Folsäurestoffwechsel stört, ein wichtiger Baustein für die Zellen. Dies führt dazu, dass sich Zellen, insbesondere schnell wachsende wie z.B. Krebszellen, nicht richtig teilen und vermehren können. Außerdem schwächt Methotrexat das Immunsystem, indem es bestimmte Abwehrzellen hemmt. So kann es bei Krankheiten verwendet werden, bei denen das Immunsystem fehlgeleitet ist und den eigenen Körper angreift, wie beispielsweise bei der Schuppenflechte (Psoriasis vulgaris). Methotrexat wirkt außerdem antientzündlich.
Anwendung & Dosierung:
Wie wird Methotrexat verwendet?
Methotrexat wird zur subkutanen (unter der Haut) Behandlung in Form von fertigen Spritzen (Injektionen) oder als orale Einnahme in Tablettenform mit einer Wirkstoffkonzentration von 7,5-10-25 mg verwendet. Es sollte einmal wöchentlich als Stoßtherapie eingenommen werden. Zusätzlich besteht die Möglichkeit der Intervalltherapie, d.h. 3–4-mal werden 2,5 mg in 12 Stunden Abständen an zwei aufeinander folgenden Tagen eingenommen. Methotrexat in Form einer Creme wird einmal täglich, dünn, auf das betroffene Hautareal aufgetragen. Die Therapie kann über wenige Wochen bis hin zu mehreren Monaten erfolgen, abhängig davon, wie gut der Patient auf die Behandlung anspringt.
Rezept:
Ist Methotrexat rezeptfrei erhältlich?
Nein, Methotrexat ist in Deutschland nicht rezeptfrei erhältlich. Methotrexat ist ein starkes Medikament, das zur Behandlung von Krebs, rheumatoider Arthritis und bestimmten anderen Erkrankungen eingesetzt wird.
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Nebenwirkungen:
Welche Nebenwirkungen können bei der Behandlung mit Methotrexat auftreten?
Der Schweregrad der Nebenwirkungen in der Behandlung mit Methotrexat variiert abhängig von der eingenommenen Dosis und Dauer der Behandlung. Zu den häufigsten Nebenwirkungen gehören Kopfschmerzen, Schwindel, Husten, Blutbildveränderungen (Thrombozytopenie, Leukopenie). Weiterhin kann es zu Störungen des Magen-Darm-Trakts (Durchfall, Übelkeit, Erbrechen) sowie zu Entzündungen und Ulzerationen der Mund- und Rachenschleimhaut (vor allem in den ersten 24-48 Stunden) kommen. Im Allgemeinen ist Methotrexat aber gut verträglich.
Kontraindikation:
Wann darf Methotrexat nicht verwendet werden?
Methotrexat darf nicht verwendet werden, wenn eine bekannte Überempfindlichkeit gegen Methotrexat besteht. Schwangere und Stillende sollten Methotrexat ebenfalls nicht verwenden. Gleiches gilt für immungeschwächte Patienten mit schweren unkontrollierten Infektionen sowie Patienten mit Leber- und Nierenerkrankungen. Methotrexat sollte daher immer nur unter Rücksprache mit dem Arzt verwendet werden.
Ähnliche Wirkstoffe:
- Adalimumab
- Brodalumab
- Etanercept
- Guselkumab
- Infliximab
- Ixekizumab
- Secukinumab
- Altmeyer, P.: Methotrexat (07.10.2021) Abgerufen am 05.10.2023 auf www.altmeyers.org
- Gelbe Liste: Methotrexat (18.08.2020) Abgerufen am 05.10.2023 auf www.gelbe-liste.de