Definition:
Was ist ein Analekzem?
Unter einem Analekzem versteht man eine entzündliche Hauterkrankung im Bereich des Afters. Typisch sind Rötungen, Schwellungen, Schmerzen und starker Juckreiz, der sich besonders nachts stark verschlimmert. Ursachen sind häufig mechanische Reizungen, Allergien oder tiefer liegende Grunderkrankungen wie z.B. die Neurodermitis (atopische Dermatitis). Die Behandlung ist abhängig von der Ursache, eine Therapieoption bietet aber die Verwendung von kortisonhaltigen Cremes und Salben.
Im folgenden Artikel erklären Dir unsere Fachärzt:innen, welche typischen Symptome bei dieser Erkrankung auftauchen, welche Ursachen sie hat und welche Möglichkeiten der Behandlung es gibt.
Symptome:
Wie sieht ein Analekzem aus?
Die typischen Symptome eines Analekzems können abhängig vom Schweregrad der Erkrankung stark variieren und unterschiedlich ausgeprägt sein. Zu den klassischen Symptomen eines Analekzems gehören aber folgende Beschwerden:
- Starker Juckreiz im Bereich der Anusregion, besonders nachts.
- Rötungen um den Anus herum.
- Brennen oder Schmerzen.
- Schwellungen und Irritationen der Haut.
- Rissbildung bis hin zu kleinen Blutungen.
- Nässende offene Stellen mit Bläschenbildung (Austreten von Wundsekreten und Eiter).
- Schmerzen beim Stuhlgang.
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Diagnose:
Wie erkennt man ein Analekzem?
Das Analekzem lässt sich in der Regel einfach anhand seines typischen Aussehens erkennen. Die Diagnose erfolgt daher als Blickdiagnose. Selbstverständlich wird dein Arzt dich zu deiner bisherigen Krankengeschichte (Anamnese) befragen, um bereits erste Ursachen zur Entstehung des Analekzems zu finden, beispielsweise bei einer bestehenden Neurodermitis (atopischen Dermatitis) oder einer Kontaktallergie. Besteht Unklarheit, was die Diagnose betrifft, kann auch eine endoskopische Untersuchung angeordnet werden, insbesondere um die Ursache bei bestehenden Blutungen abzuklären. Bei einem Verdacht auf eine zusätzliche Infektion mit Pilzen und Bakterien wird dein Arzt in der Regel einen Abstrich nehmen, der dann im Labor auf mögliche Erreger untersucht wird. Zusätzlich kann ein Patchtest erfolgen. Dieser wird vor allem angeordnet, wenn vermutet wird, dass das Analekzem durch eine Allergie ausgelöst wird.
Ursachen:
Wie entsteht ein Analekzem?
Ein Analekzem kann durch eine Vielzahl von Ursachen ausgelöst werden. Zu den häufigsten Ursachen zählen vor allem:
- Neurodermitis (Atopische Dermatitis)
- Allergien
- Mechanische Reizung der Anusregion: Durch Reibung, Kratzen oder dem Einsatz von grobem Toilettenpapier kann es zu einer Reizung der Anusregion kommen.
- Falsche Hygiene: mangelnde oder übertriebene Hygiene.
- Infektionen: Bakterielle, virale oder pilzbedingte Infektionen im Analbereich können ähnliche Symptome verursachen.
- Feuchtigkeit: Erhöhte Feuchtigkeit im Analbereich, beispielsweise durch Schwitzen oder unzureichendes Abtrocknen nach dem Baden oder Stuhlgang, kann die Haut aufweichen und Reizungen begünstigen.
- Hämorrhoiden
Das Analekzem wird in drei verschiedene Formen eingeteilt. Diese sind:
- Kontaktallergische Analekzem: Entsteht durch Allergien auf bestimmte Inhaltsstoffe in kosmetischen Produkten, die regelmäßig verwendet werden.
- Atopisches Analekzem: Ausgelöst durch eine Begleiterkrankung wie die Neurodermitis (Atopische Dermatitis).
- Kumulativ-toxisches Analekzem: Wird vor allem durch einen verstärkten Kontakt mit körpereigenen Flüssigkeiten und Sekreten in der Analregion verursacht. Hierzu gehören vor allem Schweiß, nässende Hämorrhoiden, Blut oder Wundsekret.
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Ansteckung:
Ist ein Analekzem ansteckend?
Nein, ein Analekzem ist nicht ansteckend. Es handelt sich um keine Infektionskrankheit, es wird nicht durch Bakterien, Viren oder andere Krankheitserreger verursacht und kann auch nicht durch Kontakt mit einer erkrankten Person übertragen werden. Es ist in der Regel das Ergebnis einer Hautreizung oder Allergie.
Komplikationen:
Ist ein Analekzem gefährlich?
Ein Analekzem ist in der Regel eine harmlose Erkrankung, die keine langfristigen Beschwerden mit sich bringt. Normalerweise heilt es innerhalb weniger Tage aus und die Symptome klingen ab. In sehr seltenen Fällen kann ein Analekzem bestehen bleiben und sich zu einem chronischen Ekzem entwickeln.
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Therapie:
Was kann man gegen ein Analekzem tun?
Ziel der Therapie ist es, auslösende Allergene zu vermeiden, um so einem erneuten Auftreten der Erkrankung entgegenzuwirken. Dazu gehört u.a. Hautpflegemittel, Intimsprays, Toilettenpapier. Begleiterkrankungen wie Neurodermitis (Atopische Dermatitis) oder Kontaktallergien sollten unbedingt mitbehandelt werden. Bei einem nässenden Analekzem oder bei schweren Verläufen werden normalerweise Salben mit sogenannten Glukokortikoiden verschrieben. Diese wirken antientzündlich und können in unterschiedlichen Stärken verschrieben werden. Allgemein empfiehlt sich die Verwendung von pflegenden und juckreizlindernden Cremes und Salben, um die typischerweise trockene Haut zu behandeln und die angegriffene Hautbarriere zu stärken. Patienten sollten darauf hingewiesen werden, kratzen zu vermeiden, um die Beschwerden nicht weiter zu verschlimmern. Außerdem empfehlen sich lauwarme Sitzbäder, die unter anderem desinfizierend wirken können. Auf scharfe Gewürze und säurehaltige Lebensmittel sollte während der gesamten Erkrankung verzichtet werden.
Wirkstoffe:
Was hilft gegen ein Analekzem?
- Betamethasonvalerat
- Clobetasolpropionat
- Hydrocortison
- Mometasonfuroat
- Prednicarbat
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Altmeyer, P.: Dermatitis anale (18.02.2022) | Abgerufen am 07.10.2023 auf www.altmeyers.org