Definition:
Was ist ein postskabiöses Ekzem?
Bei dem postskabiösem Ekzem handelt es sich um einen Hautausschlag in Form eines Ekzems, der nach einer erfolgreich behandelten Skabiesinfektion (Krätze) auftritt. Typischerweise zeigen sich Rötungen, ein starker Juckreiz und Hautausschläge an den Hautstellen, wo zuvor die Skabiesinfektion (Krätze) war. Diese Hautreaktion ist eine Antwort des Immunsystems auf die vorangegangene Infektion und keine direkte Folge der Milben. In der Regel kann ein postskabiöses Ekzem mehrere Wochen bestehen bleiben.
Im folgenden Artikel erklären Dir unsere Fachärzt:innen, welche typischen Symptome bei dieser Erkrankung auftauchen, welche Ursachen sie hat und welche Möglichkeiten der Behandlung es gibt.
Symptome:
Wie sieht ein postskabiöses Ekzem aus?
Die Symptome eines postskabiösem Ekzems können individuell sehr stark variieren. Typischerweise kann es ähnliche Beschwerden wie eine aktive Skabiesinfektion (Krätze) verursachen. Hierzu zählen Hautausschlag (Knötchen und Papeln), Rötungen und Hautirritationen an den Stellen, wo zuvor die Krätzmilben waren. Die erkrankten Hautstellen können einen starken Juckreiz auslösen. Das daraus resultierende Kratzen kann die Haut noch mehr reizen und zu weiteren Hautirritationen führen. Besonders häufig treten die juckenden Hautstellen im Genitalbereich, den Achseln oder am Körperstamm auf. Manchmal kann es auch zu Bläschenbildung, Schuppenbildung oder Krustenbildung kommen.
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Diagnose:
Wie erkennt man ein postskabiöses Ekzem?
Die Diagnose erfolgt normalerweise nach einer klinischen Untersuchung beim (Haut-)Arzt. Besonders der Juckreiz und die typischen Hautveränderungen sind hier ausschlaggebend und vereinfachen so die Diagnosestellung. Außerdem wird Dein Arzt Dich zu Deiner Krankengeschichte und ob Du zuvor an einer Skabiesinfektion (Krätze) gelitten hast, befragen. Bei Unklarheiten oder zur weiteren Diagnosesicherung kann Dein Arzt eine Untersuchung mit einem Dermatoskop (eine spezielle Lupe mit Licht) durchführen, um eventuell übrig gebliebene Milben, Larven oder Eier klar und deutlich zu erkennen. Zusätzlich ist es möglich, eine mikroskopische Untersuchung von einer kleinen Gewebeprobe der Haut durchzuführen.
Ursachen:
Wie entsteht ein postskabiöses Ekzem?
Die Ursache, warum es zu einem postskabiösem Ekzem kommt, liegt in einer Reaktion des Körpers auf eine vorherige Infektion mit Skabies (Krätze). Ist diese erfolgreich behandelt, kann die Haut für eine gewisse Zeit irritiert und entzündet bleiben, selbst wenn die Milben schon abgetötet wurden. Infolgedessen kann es zu einem postskabiösen Ekzem kommen. Es wird vermutet, dass diese Hautreaktion auf verschiedene Faktoren zurückzuführen ist, inklusive einer anhaltenden Immunreaktion auf die frühere Infektion sowie einer Überempfindlichkeitsreaktion der Haut auf die zurückgelassenen Exkremente und Eier der Milben.
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Ansteckung:
Ist ein postskabiöses Ekzem ansteckend?
Nein, ein postskabiöses Ekzem ist nicht ansteckend, sondern das Ergebnis einer erfolgreich behandelten Skabiesinfektion (Krätze). Es wird nicht durch direkten Kontakt mit einer infizierten Person übertragen, sondern tritt als Reaktion des Immunsystems auf die vorangegangene Infektion auf.
Komplikationen:
Ist ein postskabiöses Ekzem gefährlich?
Bei dem postskabiösem Ekzem handelt es sich normalerweise um eine harmlose Erkrankung, die bis auf den Juckreiz keine weiteren Probleme bereitet. Es kann aber unter Umständen passieren, dass Bakterien, beispielsweise durch Kratzen oder oberflächliche Verletzungen, in die gestörte Hautbarriere eindringen können und so eine Infektion auslösen, dies ist aber eher selten der Fall.
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Therapie:
Was kann man gegen ein postskabiöses Ekzem tun?
Im Allgemeinem besteht die Therapie des postskabiösem Ekzems daraus, die Symptome zu lindern und die Heilung zu fördern. Die erkrankten Hautstellen lassen sich mit oberflächlichen Cremes, Lotionen oder Salben behandeln. Hierbei werden vor allem Glukokortikoide (Kortison) verwendet, da sie entzündungshemmend und juckreizlindernd wirken. Auch kühlende Umschläge oder die Einnahme von Antihistaminika kann zur Linderung der Beschwerden beitragen. In schweren Fällen und bei anhaltenden Beschwerden sollte unbedingt ein Dermatologe aufgesucht werden. Es kann unter Umständen passieren, dass einzelne Milben überlebt haben und die vorherige Skabiesinfektion (Krätze) weiterhin besteht. Besonders wichtig ist außerdem, dass Kontaktpersonen ebenfalls behandelt werden.
Wirkstoffe:
Was hilft gegen ein postskabiöses Ekzem?
- Betamethasonvalerat
- Desloratadin
- Hydrocortison
- Levocetirizin
- Methylprednisolonaceponat
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Altmeyer, P.: Ekzem postskabiöses (28.12.2014) | Abgerufen am 05.01.2024 auf www.altmeyers.org