Definition:
Was ist ein Furunkel?
Als Furunkel bezeichnet man eine schmerzhafte Hautinfektion, die durch Bakterien, vor allem vom Typ Staphylococcus aureus, verursacht wird. Typischerweise zeigt sich eine erhabene Pustel auf der Haut, die oft einen Eiterkern in der Mitte aufweist und von geröteter und geschwollener Haut umrandet ist. Furunkel können sehr schmerzhaft sein und entstehen, wenn Bakterien in Haarfollikel oder Talgdrüsen eindringen und so eine Infektion verursachen. Sie treten häufig im Bereich des Nackens auf und können mit Antibiotika behandelt werden.
Im folgenden Artikel erklären Dir unsere Fachärzt:innen, welche typischen Symptome bei dieser Erkrankung auftauchen, welche Ursachen sie hat und welche Möglichkeiten der Behandlung es gibt.
Themenliste
Symptome:
Wie sieht ein Furunkel aus?
Typischerweise zeigt sich der Furunkel durch eine kleine, mit Eiter gefüllte Pustel, die sich um einen Haarfollikel herum befindet. Sie kann aber auch variabel an verschiedenen Stellen am Körper auftreten. Häufig treten Furunkel am Nacken, am Gesäß oder dem Rücken auf. Die Haut um den Furunkel herum kann gerötet und geschwollen sein. Bei Berührung verspüren Patienten häufig einen starken Druckschmerz. Im Laufe der Erkrankung kommt es zu einer verkrusteten Oberfläche und nach einigen Tagen dann zur Entleerung des Eiters, was zu einem sofortigen Nachlassen des Schmerzes führt. Ein Furunkel hinterlässt nach Abheilung normalerweise eine kleine Narbe.
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Diagnose:
Wie erkennt man einen Furunkel?
Der Furunkel lässt sich normalerweise an seinem typischen Aussehen bereits anhand einer Blickdiagnose erkennen. Nichtsdestotrotz wird dein Arzt dich zuvor ausführlich körperlich untersuchen und mit dir deine bisherige Krankengeschichte (Anamnese) besprechen. So lassen sich ggf. bereits erste Ursachen für die Entstehung des Furunkels finden. Eventuell wird eine mikrobiologische Untersuchung angeordnet, um festzustellen, um was für einen Erreger es sich handelt, beispielsweise Bakterien, Parasiten oder Pilze. Bei schweren Infektionen sowie bei immungeschwächten Patienten kann es nötig sein, eine Blutuntersuchung durchzuführen. Auch bildgebende Verfahren wie Ultraschall, CT oder MRT sind zwar selten, aber möglich.
Ursachen:
Wie entsteht ein Furunkel?
Am häufigsten wird ein Furunkel durch eine Infektion mit dem Bakterium Staphylococcus aureus ausgelöst. Diese Art der Bakterien kann auf die Haut gelangen und in einen Haarfollikel oder eine Talgdrüse eindringen, was zu einer Infektion des Haarbalgs (Follikulitis) und schlussendlich zur Ausbildung eines Furunkels führt. Nicht infektiöse Ursachen sind vor allem kleinere Verletzungen, trockene Haut oder auch mechanische Reizungen, wie das Reiben von eng sitzender Kleidung. Patienten mit einem geschwächtem Immunsystem (Diabetes mellitus) haben ebenfalls ein erhöhtes Risiko für die Ausbildung von Furunkeln,
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Ansteckung:
Ist ein Furunkel ansteckend?
Jein, ein Furunkel ist nicht direkt ansteckend, da es sich im Allgemeinen um eine Infektion der Haarfollikel handelt, die in der Regel durch Bakterien verursacht wird. Grundsätzlich wird diese Art der Infektion nicht durch die Luft übertragen, wie es zum Beispiel im Falle einer Erkältung vorkommt. Allerdings kann es passieren, dass sich die Furunkel auslösenden Bakterien auf andere Körperstellen oder Menschen übertragen. Dies geschieht vor allem durch direkten Kontakt von Mensch zu Mensch oder kontaminierte Gegenstände wie beispielsweise Handtücher oder Bettwäsche. Eine sorgfältige Hygiene ist daher essentiell.
Komplikationen:
Ist ein Furunkel gefährlich?
Grundsätzlich lässt sich ein Furunkel gut behandeln. Nichtsdestotrotz kann es zu verschiedenen Komplikationen kommen, speziell, wenn ein Furunkel lange Zeit nicht behandelt wird. Es ist dann möglich, dass sich die Erreger (z.B. Bakterien) über die Blutbahnen in andere Organe oder in Nachbarregionen ausbreiten und so im schlimmsten Fall eine Blutvergiftung (Sepsis) verursachen. Hierbei handelt es sich um eine lebensbedrohliche Situation, die sofort behandelt werden muss, um ein Multiorganversagen zu vermeiden. Patienten sollten daher unbedingt bei den oben beschriebenen Symptomen einen Arzt aufsuchen, um Komplikationen zu vermeiden. Aufpassen sollte man außerdem, wenn sich Furunkel im Gesicht befinden. Hier besteht ein erhöhtes Risiko, dass sich die Erreger auf das Auge oder das Gehirn ausbreiten und so schwere Entzündungen auslösen können.
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Therapie:
Was kann man gegen einen Furunkel tun?
Ein Furunkel wird normalerweise immer medizinisch behandelt. Abhängig von der Größe und dem Schweregrad des Furunkels ergeben sich verschiedene Therapieoptionen. Hier bietet sich sowohl die chirurgische Eröffnung des Furunkels mit anschließender Drainierung (bei schweren Verläufen), als auch die Gabe verschiedener Antibiotika an. Medikamente erster Wahl wären hier Oxacillin, Erythromycin oder Vancomycin. Außerdem kann die Anwendung einer sogenannten Zugsalbe von großem Nutzen sein, denn diese eignet sich besonders bei oberflächlichen und nicht vollständig ausgebildeten Furunkeln. Sie wirkt, indem sie die Eröffnung des Furunkels und das Abfließen des Eiters fördert. Weiterhin wirkt Zugsalbe antibakteriell und entzündungshemmend. Unterstützende Maßnahmen, die ebenfalls die Heilung begünstigen können, sind vor allem warme oder kühlende Hautumschläge, sowie das Trocken und sauber halten des erkrankten Bereichs. Ganz wichtig für Patienten ist aber, dass sie niemals einen Furunkel selbständig eröffnen oder ausdrücken sollten, da sich die Erreger sonst ausbreiten und schwerwiegende Komplikationen verursachen können.
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Altmeyer, P.: Furunkel (14.11.2020) | Abgerufen am 18.11.2023 auf ww.altmeyers.org