Definition:
Was sind Krampfadern?
Varikosis oder auch Krampfadern genannt, ist eine Gefäßerkrankung, bei der sich die oberflächlichen Venen krankhaft erweitern. Sie sind in der Regel geschlängelt und leicht erhaben und haben eine lila schimmernde Farbe. Betroffen sind vor allem die Beine. Ursache ist normalerweise ein Versagen des Klappensystems der Venen. Frauen sind dreimal häufiger betroffen als Männer.
Im folgenden Artikel erklären Dir unsere Fachärzt:innen, welche typischen Symptome bei dieser Erkrankung auftauchen, welche Ursachen sie hat und welche Möglichkeiten der Behandlung es gibt.
Symptome:
Wie sehen Krampfadern aus?
Krampfadern zeigen sich typischerweise durch ihre bläulich-lila schimmernde Farbe, die sich in Form von Schlängelungen unter der Haut abbilden. Es handelt sich um Erweiterungen der oberflächlichen Venen. In der Regel sind sie leicht erhaben und können je nach Schweregrad unterschiedlich stark ausgeprägt und tastbar sein. Zu Beginn der Erkrankung empfinden Patienten oftmals ein Spannungs- und Druckgefühl, teilweise begleitet von Juckreiz, in den Beinen. Insbesondere zum Abend hin kann es zu Schwellungen (Ödemen) z. B. im Knöchelbereich kommen. Bei langem Stehen oder Sitzen sowie bei Wärme verschlechtern sich die Symptome und es kann mitunter zu Wadenkrämpfen kommen. Im späteren Verlauf der Erkrankung kommt es zu chronischen Schwellungen, da zu diesem Zeitpunkt dann auch die tieferen Venen betroffen sind.
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Diagnose:
Wie erkennt man Krampfadern?
Krampfadern lassen sich normalerweise an ihrem typischen Aussehen bereits anhand einer Blickdiagnose erkennen. Dennoch wird Dein Arzt Dich zuvor ausführlich körperlich untersuchen und mit Dir Deine bisherige Krankengeschichte (Anamnese) besprechen. So lassen sich ggf. bereits erste Rückschlüsse zur Entstehung der Krampfadern finden. Zusätzlich wird er eine Ultraschalluntersuchung der oberflächlichen und tiefen Venen, eine sogenannte farbkodierte Duplexsonographie, durchführen. Hiermit lässt sich der genaue Schweregrad und die Ausdehnung der Krampfadern ermitteln und so eine adäquate Therapie einleiten.
Ursachen:
Wie entstehen Krampfadern?
Krampfadern werden in primär, wenn es keinen Grund für die Ursache gibt und in sekundär, wenn es einen Grund für die Ursache gibt, eingeteilt.
Eine primäre Varikose, die keine zugrundeliegende Ursache hat, entsteht in der Regel aufgrund einer erworbenen oder angeborenen Schwäche der Venenwände. Die Venenklappen haben Schwierigkeiten, sich zu schließen, was auch als venöse Insuffizienz bezeichnet wird. Infolgedessen wird das Blut aus dem tiefen Venensystem in die oberflächlichen Venen umgeleitet. Dies führt zur Ausdehnung der oberflächlichen Venen aufgrund des erhöhten Blutvolumens. Zu den Risikofaktoren gehören:
- Langes Stehen und Sitzen
- Fettleibigkeit (Adipositas)
- Hormonelle Veränderungen (Schwangerschaft)
- mangelnde Bewegung
- Alter (insbesondere ab dem 3. Lebensjahrzehnt)
- genetische Faktoren
Bei der sekundären Form der Varikose, die eine zugrundeliegende Ursache hat, können Krampfadern zum Beispiel aufgrund einer tiefen Venenthrombose (TVT) entstehen. Hier wird das Blut ebenfalls von den tiefen Venen in das oberflächliche Venensystem des betroffenen Beins umgeleitet. Dies geschieht aufgrund einer eingeschränkten Durchblutung aufgrund des thrombotischen Verschlusses. Dieser Mechanismus führt ebenfalls zu einer Belastung der oberflächlichen Venen und den klassischen Symptomen von gestauten Venen.
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Ansteckung:
Sind Krampfadern ansteckend?
Nein, Krampfadern sind nicht ansteckend. Sie werden weder durch eine Infektion mit Bakterien oder Viren, noch durch andere Krankheitserreger verursacht. Sie sind normalerweise das Ergebnis einer angeborenen oder erworbenen Venenschwäche.
Komplikationen:
Sind Krampfadern gefährlich?
Krampfadern sollten als Erkrankung nicht unterschätzt werden. Mit bloßem Auge können sie erst einmal als kosmetisches Problem angesehen werden, allerdings können sie viele Komplikationen mit sich bringen. Dazu gehören vor allem:
- Blutungen und Rupturen der Krampfadern
- Wassereinlagerungen (Ödeme) in den Beinen
- Erhöhtes Risiko für eine tiefe Beinvenenthrombose (TVT) oder eine Lungenembolie
- Entzündungen der Krampfadern; oberflächliche Venenentzündung (Thrombophlebitis)
- Ausbildung einer chronisch venösen Insuffizienz
- Bildung eines Unterschenkelgeschwürs oder eines offenen Beins (Ulcus cruris)
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Therapie:
Was kann man gegen Krampfadern tun?
Im Allgemeinen richtet sich die Behandlung nach dem Schweregrad der Erkrankung und kann individuell variieren, es sollte allerdings zuvor immer die Ursache, wie es zur Entstehung der Krampfadern kam, geklärt werden.
Die Therapie lässt sich in verschiedene Arten unterteilen. Dazu gehören:
Konservative Therapie:
- Viel Bewegung: Patienten sollten sich regelmäßig bewegen und wenn möglich Schwimmen, da dies unter anderem zum Abschwellen der Beine führt
- Langes Stehen und Sitzen sollte vermieden werden
- Verwendung von Kompressionsstrümpfen (nach Ausschluss einer Durchblutungsstörung)
Sklerosierung: Hierbei werden die betroffenen Venen gezielt verödet und geschlossen. Dies geschieht mit sogenannten Sklerosierungsmitteln und kann aus kosmetischen Gründen erfolgen.
Endovaskuläre Verfahren: Erfolgt in der Regel mit Radiofrequenz oder Lasertherapie. Ziel ist es, über einen kleinen Zugang eine Sonde einzuführen und die betroffene Vene zu vernarben, sodass es nicht mehr möglich ist, dass Blut hindurchfließt.
Operative Therapie (Venenstripping): Es wird auch als Varizenstripping oder Stripping-OP bezeichnet. Dabei werden zunächst biegsame Sonden in die erweiterten Venen der oberflächlichen Schicht eingeführt. Anschließend erfolgt eine Durchtrennung der betroffenen Krampfader an beiden Seiten, gefolgt von der Entfernung des geschädigten Venenabschnitts.
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Altmeyer, P.: Varikose (24.10.2017) | Abgerufen am 04.07.2023 auf www.altmeyers.org