Pfeiffersches Drüsenfieber

Auch bekannt als: Infektiöse Mononukleose

ICD-Code: B27.9
Mononucleosis: Pfeiffersches Drüsenfieber
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Definition:

Was ist Pfeiffersches Drüsenfieber?

Die infektiöse Mononukleose, besser bekannt als Pfeiffersches Drüsenfieber, ist eine hoch ansteckende Infektionskrankheit. Sie wird durch das Epstein-Barr-Virus ausgelöst. Typische Symptome, die auftreten, sind entzündete Mandeln, geschwollene Lymphknoten und grippeähnliche Anzeichen wie Fieber und Gliederschmerzen. Die Erkrankung wird in der Regel durch nahen Körperkontakt, wie z. B. durch Küssen oder Sexualkontakt übertragen. Normalerweise verläuft die Erkrankung mild und wird symptomatisch behandelt.

Im folgenden Artikel erklären Dir unsere Fachärzt:innen, welche typischen Symptome bei dieser Erkrankung auftauchen, welche Ursachen sie hat und welche Möglichkeiten der Behandlung es gibt.

Symptome:

Wie sieht Pfeiffersches Drüsenfieber aus?

Pfeiffersches Drüsenfieber beginnt in der Regel mit grippeähnlichen Symptomen wie Gliederschmerzen, Kopfschmerzen, Müdigkeit und einem allgemeinen Schwächegefühl. Im Verlauf der Erkrankung kommt es oftmals nach mehreren Wochen zu Fieberschüben auf über 39° Grad. Zusätzlich können sich  Rachen und Mandeln entzünden, was zu starken Halsschmerzen und Schluckbeschwerden führt. Die Mandeln sind gräulich belegt und verursachen einen übelriechenden Mundgeruch. Charakteristisch für das Pfeiffersche Drüsenfieber ist ebenfalls eine gleichmäßige Schwellung der Lymphknoten im Halsbereich. Die Hälfte der Patienten berichtet außerdem von einer Entzündung bis hin zu einer Vergrößerung der Milz (Splenomegalie). Ca. 15 % der an Pfeifferschen Drüsenfieber Erkrankten haben zudem einen Hautausschlag (Exanthem), der über den gesamten Körper verteilt auftreten kann.

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Diagnose:

Wie erkennt man Pfeiffersches Drüsenfieber?

Das Pfeiffersche Drüsenfieber lässt sich in der Regel aufgrund seines charakteristischen Aussehens, der symmetrischen Lymphknotenschwellung sowie der typischen Rachen- und Mandelentzündung bereits als Blickdiagnose diagnostizieren. Zusätzlich wird Dein Arzt Dich ausführlich körperlich untersuchen und mit Dir Deine aktuelle Krankengeschichte (Anamnese) besprechen. Außerdem wird Dein Arzt eine Blutuntersuchung anordnen, um die Diagnose des Pfeifferschen Drüsenfiebers zu bestätigen. Hierzu wird im Blut festgestellt, ob sich EBV-Antikörper nachweisen lassen. Weiterhin finden sich erhöhte Werte der weißen Blutkörperchen (Leukozyten). Unter genauerer Betrachtung im Labor finden sich zusätzlich sogenannte unregelmäßig geformte monozytoide Zellen, die die Diagnose Pfeiffersches Drüsenfieber ebenfalls bestätigen. Eine weitere diagnostische Methode ist zudem der PCR Abstrich des Mund- und Rachenraums, dieser bestätigt schnell das Vorhandensein des EBV Virus und somit die Diagnose Pfeiffersches Drüsenfieber.

Beispielbilder:

So sieht Pfeiffersches Drüsenfieber aus

Ursachen:

Wie entsteht Pfeiffersches Drüsenfieber?

Pfeiffersches Drüsenfieber kann die Folge einer Ansteckung mit dem Epstein-Barr-Virus (EBV) sein. Dieses gehört zur Familie der Herpes Viren, genauer dem Herpes Virus Typ 4. Es wird von Mensch zu Mensch durch den direkten Kontakt, hauptsächlich durch Sexualkontakt oder durch Speichelkontakt, wie z. B. durch Küssen, übertragen. Aus diesem Grund wird es  weshalb es auch „kissing disease“ genannt. Diese Art der Ansteckung nennt man Tröpfcheninfektion. Wichtig zu wissen: eine Infektion mit dem Epstein-Barr-Virus ist hoch ansteckend.

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Ansteckung:

Ist Pfeiffersches Drüsenfieber ansteckend?

Ja, Pfeiffersches Drüsenfieber ist sehr ansteckend. Es wird durch direkten Haut- oder Schleimhautkontakt von Mensch zu Mensch übertragen. Die Übertragung erfolgt typischerweise durch ungeschützten Geschlechtsverkehr, aber auch Oralverkehr oder durch Speichelkontakt wie z. B. beim Küssen. Die Ansteckung erfolgt über eine Tröpfcheninfektion.

Komplikationen:

Ist Pfeiffersches Drüsenfieber gefährlich?

Normalerweise ist eine Infektion mit dem Pfeifferschen Drüsenfieber gut zu behandeln und verläuft im Großteil aller Fälle mild. Besonders im Kindesalter verläuft sie oftmals unbemerkt. Es kann allerdings in seltenen Fällen durch die Milzvergrößerung (Splenomegalie), insbesondere bei Sportlern zu einer Milzruptur, das heißt zu dem Reißen der Milz kommen kann. Das wiederum kann lebensbedrohliche Komplikationen auslösen. Zudem kann es in sehr seltenen Fällen zu einer Infektion der Hirnhäute (Meningoencephalitis) und des Herzmuskels (Myokarditis) kommen. Weitere mögliche Folgen: eine postinfektiösen Müdigkeit und Schwächegefühl, was unter Umständen mehrere Monate anhalten kann. Das Epstein-Barr-Virus ist nachweislich außerdem mitverantwortlich für die Entstehung bestimmter Tumorerkrankungen wie dem Nasopharyngealkarzinom und dem Burkitt-Lymphom.

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Schwangerschaft:

Wie gefährlich ist Pfeiffersches Drüsenfieber in der Schwangerschaft?

Das Pfeiffersche Drüsenfieber stellt in der Schwangerschaft meist keine ernsthafte Gefahr dar. Da schätzungsweise 95% der über 30-Jährigen bereits mit dem Virus infiziert sind, ist das Risiko einer Erstinfektion während der Schwangerschaft sehr niedrig. Sollte es dennoch zu einer Erstinfektion kommen, verläuft diese in der Regel ohne Komplikationen. Eine gründliche ärztliche Überwachung und körperliche Schonung sind jedoch besonders wichtig, um seltene, aber schwerwiegende Komplikationen wie Herzmuskelentzündungen oder eine Vergrößerung der Milz bzw. einen Milzriss zu vermeiden, die die Schwangerschaft und das Kind gefährden könnten. Zusätzlich besteht für das ungeborene Kind ein leicht erhöhtes Risiko einer Frühgeburt sowie ein vermindertes Geburtsgewicht sowie einer Schädigung von Knochenmark und Leber.

Therapie:

Was kann man gegen Pfeiffersches Drüsenfieber tun?

Ziel der Behandlung des Pfeifferschen Drüsenfiebers ist es, die Symptome der Erkrankung zu lindern. Besonders wichtig ist vor allem ausreichend Bettruhe, körperliche Ruhe und das Senken des Fiebers, beispielsweise durch Wadenwickel. Bei länger anhaltenden Beschwerden kannst Du zudem schmerzlindernde und fiebersenkende Medikamente wie Paracetamol und Ibuprofen verwenden. Im Falle von sehr schweren Verläufen werden sogenannte Virostatika, also Medikamente, die die Virusvermehrung stoppen, verschrieben. Wichtig ist zudem, dass im Falle des Pfeifferschen Drüsenfiebers keine Antibiotika wie z. B. Aminopenicilline eingenommen werden dürfen. Warum ist das so? Weil das Pfeiffersche Drüsenfieber oftmals mit einer bakteriellen Angina tonsillaris (Mandelentzündung) verwechselt wird und es in Folge der Antibiotika-Einnahme zu einem großflächigen juckenden Hautausschlag kommen kann (Arzneimittelexanthem).

Meldepflichtig:

Muss das Pfeiffersches Drüsenfieber gemeldet werden?

In Deutschland besteht für das Pfeiffersche Drüsenfieber (infektiöse Mononukleose), das durch das Epstein-Barr-Virus (EBV) verursacht wird, für einzelne Personen keine Meldepflicht. Das bedeutet, dass Ärzte und Labore nicht verpflichtet sind, Fälle von Pfeifferschem Drüsenfieber an das Gesundheitsamt zu melden. Allerdings ist nach dem Infektionsschutzgesetz (IfSG) Pfeiffersches Drüsenfieber bei Auftreten von 2 oder mehr Erkrankungsfällen, die im zeitlichen Zusammenhang stehen Meldepflicht.

Wirkstoffe:

Was hilft bei Pfeifferschen Drüsenfieber?

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Über den Autor
Dr. med. Sandra Fleckenstein ist Fachärztin für Kinder – und Jugendmedizin und unsere Spezialistin für Kinderhauterkrankungen.
Quellangaben

Altmeyer, P.: Mononukleose infektiöse (20.01.2022) | Abgerufen am 16.04.2023 auf www.altmeyers.org

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Dermafy Gründer Dr. Frederic Pfeifer
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