Stauungsdermatitis (Stauungsekzem)

Auch bekannt als: Stauungsekzem

ICD-Code: I83.1
varicose veins leg ulcers
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Definition:

Was ist eine Stauungsdermatitis?

Die Stauungsdermatitis, auch bekannt als Stauungsekzem, ist eine entzündliche Hauterkrankung, die typischerweise an den Unterschenkeln auftritt. Sie entsteht oft als Folge von Venenproblemen. Durch die schlechte Durchblutung staut sich das Blut in den Beinen, was zu Schwellungen, Hautveränderungen und Entzündungen führt. Typische Symptome der Stauungsdermatitis sind Hautrötungen, Schwellungen, Juckreiz und Schuppenbildung. In schwereren Fällen kann es auch zu Verfärbungen der Haut und offenen Wunden kommen. Die Erkrankung ist oft ein Vorläufer oder Begleiter von tieferen Hautproblemen wie einem Ulcus cruris (offenes Bein). 

Im folgenden Artikel erklären Dir unsere Fachärzt:innen, welche typischen Symptome bei dieser Erkrankung auftauchen, welche Ursachen sie hat und welche Möglichkeiten der Behandlung es gibt.

Themenliste

Symptome:

Wie sieht eine Stauungsdermatitis aus?

Typisch für die Stauungsdermatitis sind Hautveränderungen an den Unterschenkeln, die häufig durch eine schlechte Durchblutung verursacht werden. Zu den ersten Anzeichen gehören Rötungen, Schwellungen und Juckreiz. Die betroffene Haut ist oft trocken, schuppig und kann Verfärbungen in einem rot-bräunlichen Ton aufweisen. Im Verlauf der Erkrankung kann die Haut dünner werden und es können nässende Bereiche entstehen, die anfällig für Infektionen sind. In schweren Fällen entwickelt sich die Stauungsdermatitis weiter und es können sich offene Wunden, ähnlich wie bei einem Ulcus cruris, bilden. Die Heilung dieser Wunden ist oft langwierig und kann mit Schmerzen, einem Spannungsgefühl und Kälteempfindungen in den betroffenen Bereichen einhergehen. Die Haut um die betroffenen Stellen herum kann ebenfalls stark geschwollen sein. 

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Diagnose:

Wie erkennt man eine Stauungsdermatitis?

Die Diagnose einer Stauungsdermatitis erfolgt in der Regel durch eine sorgfältige klinische Untersuchung. Dein Arzt wird deine Krankengeschichte aufnehmen und nach möglichen Risikofaktoren wie einer chronischen venösen Insuffizienz, Gefäßerkrankungen oder Diabetes mellitus fragen, die das Risiko einer Stauungsdermatitis erhöhen können. Zusätzlich wird häufig eine Ultraschalluntersuchung (Doppler-Ultraschall) durchgeführt, um den Blutfluss in den Beinvenen zu überprüfen und festzustellen, ob eine venöse Stauung oder Durchblutungsstörung vorliegt. Dies hilft, die Ursache der Erkrankung besser zu verstehen. In einigen Fällen kann der Arzt auch eine Gewebebiopsie vornehmen, bei der eine kleine Hautprobe entnommen und mikrobiologisch untersucht wird, um andere Erkrankungen auszuschließen und die genaue Diagnose zu bestätigen. Auf Grundlage dieser Untersuchungen kann eine geeignete Therapie eingeleitet werden. 

Beispielbilder:

So sieht eine Stauungsdermatitis aus

Ursachen:

Wie entsteht eine Stauungsdermatitis?

Die Ursache einer Stauungsdermatitis liegt in der Regel in einer gestörten Durchblutung der Beine, meist aufgrund einer chronischen venösen Insuffizienz. Dies bedeutet, dass die Venen nicht in der Lage sind, das Blut effektiv aus den Beinen zurück zum Herzen zu transportieren, was zu einer Blutstauung in den unteren Extremitäten führt. Zu den häufigen Auslösern gehören Venenerkrankungen wie Krampfadern oder eine chronische venöse Stauung. Diese Störungen im Blutfluss verursachen Flüssigkeitsansammlungen im Gewebe, was zu Schwellungen, Entzündungen und den typischen Hautveränderungen bei einer Stauungsdermatitis führt. Andere Faktoren, wie wiederholte Verletzungen oder langanhaltender Druck auf die betroffenen Bereiche, können die Symptome verschlimmern. In einigen Fällen kann auch eine Herzinsuffizienz die Ursache sein, da sie den Blutfluss beeinträchtigt und zu ähnlichen Stauungsproblemen in den Beinen führt. 

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Ansteckung:

Ist eine Stauungsdermatitis ansteckend?

Nein, eine Stauungsdermatitis ist nicht ansteckend. Sie entsteht durch eine gestörte Durchblutung, meist aufgrund einer chronischen venösen Insuffizienz, und ist eine entzündliche Hauterkrankung, die durch die Stauung von Flüssigkeit im Gewebe verursacht wird. 

Komplikationen:

Ist eine Stauungsdermatitis gefährlich?

Eine Stauungsdermatitis kann, wenn sie nicht rechtzeitig behandelt wird, zu ernsthaften Komplikationen führen. Da die betroffene Haut geschädigt und oft entzündet ist, besteht ein erhöhtes Risiko für Infektionen. Bakterien, Pilze oder andere Erreger können in die betroffenen Hautstellen eindringen und tieferliegende Infektionen verursachen. In schweren Fällen kann dies zu einer Osteomyelitis, einer Entzündung des Knochens, führen. Langfristig unbehandelt, kann die Stauungsdermatitis auch zu chronischen Hautveränderungen führen, die das Risiko für Geschwüre (Ulcus cruris) erhöhen. Diese offenen Wunden sind anfällig für Infektionen und heilen nur sehr langsam. In seltenen Fällen, insbesondere wenn die Erkrankung über viele Jahre besteht und schlecht behandelt wird, kann sich aus einem chronischen Ulcus cruris sogar Hautkrebs (Plattenepithelkarzinom) entwickeln. Zusätzlich können Durchblutungsstörungen in den betroffenen Bereichen zu einem Absterben des Gewebes (Nekrose) führen, was im schlimmsten Fall das Risiko einer Amputation erhöht. Daher ist es wichtig, eine Stauungsdermatitis frühzeitig zu behandeln, um solche Komplikationen zu verhindern. 

Therapie:

Was kann man gegen eine Stauungsdermatitis tun?

Die Behandlung einer Stauungsdermatitis richtet sich in erster Linie nach der zugrunde liegenden Ursache, typischerweise einer chronischen venösen Insuffizienz, und zielt darauf ab, die Durchblutung zu verbessern sowie die Entzündung und Schwellung zu reduzieren. Ein zentraler Bestandteil der Therapie ist die Kompressionstherapie, bei der Kompressionsstrümpfe oder -verbände eingesetzt werden, um den Blutfluss in den Beinen zu fördern und Schwellungen zu verringern. Dies hilft nicht nur bei der Linderung der Symptome, sondern kann auch Rückfälle verhindern. 

Zusätzlich ist eine sorgfältige Hautpflege entscheidend, um die betroffene Haut zu schützen und Infektionen zu vermeiden. Die Haut sollte regelmäßig gereinigt und mit feuchtigkeitsspendenden oder entzündungshemmenden Cremes behandelt werden. Bei offenen Wunden oder Geschwüren ist es wichtig, die Wunde regelmäßig zu reinigen und sterile Verbände anzulegen, um das Infektionsrisiko zu minimieren. Ein Debridement, also die Entfernung von abgestorbenem Gewebe, kann notwendig sein, um die Heilung der Haut zu beschleunigen. Falls Infektionen auftreten, können Antibiotika zur Bekämpfung von Bakterien verordnet werden. In schwereren Fällen, wenn die Durchblutung stark beeinträchtigt ist, kann ein chirurgischer Eingriff erforderlich sein, um den Blutfluss wiederherzustellen oder abgestorbenes Gewebe zu entfernen. 

Wirkstoffe:

Was hilft gegen eine Stauungsdermatitis?

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Über den Autor
Dr. med. Frederic Pfeifer ist Facharzt für Dermatologie, einer der Gründer der digitalen Hautarzt-App DERMAFY und Spezialist für entzündliche Hauterkrankungen.
Quellangaben

Altmeyer, P.: Stauungsdermatitis (20.08.2024); Abgerufen am 11.09.2024 auf www.altmeyers.org  

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Dr. Frederic Pfeifer
Dermatologe
Dermafy Gründer Dr. Frederic Pfeifer
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Dr. med. Frederic Pfeifer ist Facharzt für Dermatologie, einer der Gründer der digitalen Hautarzt-App DERMAFY und Spezialist für entzündliche Hauterkrankungen.
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Dr. med. Frederic Pfeifer ist Facharzt für Dermatologie, einer der Gründer der digitalen Hautarzt-App DERMAFY und Spezialist für entzündliche Hauterkrankungen.
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