Definition:
Was ist ein Liposarkom?
Bei einem Liposarkom handelt es sich um einen bösartigen Tumor des Fettgewebes, der im Gegensatz zu einem gutartigen Lipom gefährlich sein kann. Es handelt sich um einen seltenen Weichteiltumor, der unkontrolliert wächst und in das umliegende Gewebe eindringen kann. Liposarkome treten häufiger bei Erwachsenen mittleren bis höheren Alters auf und können in verschiedenen Körperregionen entstehen, typischerweise jedoch im Bauchraum, an den Beinen oder Armen. Ein Liposarkom bedarf immer einer medizinischen Behandlung, da es das Potenzial hat, aggressiv zu wachsen und zu metastasieren, also in andere Organe zu streuen. Die Behandlung umfasst in der Regel eine chirurgische Entfernung, manchmal in Kombination mit Strahlen- oder Chemotherapie, um den Tumor vollständig zu beseitigen und ein Wiederauftreten oder eine Ausbreitung zu verhindern.
Im folgenden Artikel erklären Dir unsere Fachärzt:innen, welche typischen Symptome bei dieser Erkrankung auftauchen, welche Ursachen sie hat und welche Möglichkeiten der Behandlung es gibt.
Themenliste
Symptome:
Wie sieht ein Liposarkom aus?
Typisch für ein Liposarkom ist das Auftreten eines knotigen oder massigen Tumors, der oft tiefer im Gewebe liegt und weniger gut abgrenzbar ist als ein Lipom. Die Größe kann variieren und der Tumor kann im Laufe der Zeit an Volumen zunehmen. Liposarkome können viel größer als Lipome werden und Größen von über 10 cm erreichen. Im Gegensatz zu Lipomen sind Liposarkome oft mit Symptomen verbunden, da sie auf benachbarte Gewebe, Muskeln oder Nerven drücken können. Dies kann Schmerzen, eine Bewegungseinschränkung oder ein Gefühl von Druck im betroffenen Bereich verursachen. Darüber hinaus können Liposarkome das umliegende Gewebe infiltrieren, was sie weniger beweglich und schwerer zu ertasten macht. In einigen Fällen kann es zu Schwellungen oder einer sichtbaren Veränderung der betroffenen Körperregion kommen.
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Diagnose:
Wie erkennt man ein Liposarkom?
Bei Verdacht auf ein Liposarkom wird dein Arzt zunächst eine gründliche körperliche Untersuchung durchführen und deine Krankengeschichte sowie eventuelle Symptome wie beispielsweise Schmerzen erfassen. Da ein Liposarkom schwer von einem gutartigen Lipom zu unterscheiden ist, sind zusätzliche diagnostische Verfahren erforderlich. Häufig wird eine Ultraschalluntersuchung durchgeführt, um die Struktur des Tumors beurteilen zu können und festzustellen, ob es sich um eine weiche Fettansammlung oder einen festeren, möglicherweise bösartigen Tumor handelt. Um detailliertere Informationen über Größe, Lage und Tiefe des Tumors zu erhalten, werden oft eine Magnetresonanztomographie (MRT) oder eine Computertomographie (CT) eingesetzt. Diese bildgebenden Verfahren helfen auch, festzustellen, ob umliegendes Gewebe betroffen ist. Bei Verdacht auf ein Liposarkom wird in der Regel eine Biopsie durchgeführt. Dabei entnimmt der Arzt unter lokaler Betäubung eine Gewebeprobe aus dem Tumor, die anschließend mikroskopisch untersucht wird, um festzustellen, ob es sich um einen bösartigen Tumor handelt.
Ursachen:
Wie entsteht ein Liposarkom?
Die genaue Ursache, warum es zu einem Liposarkom kommt, ist bis heute nicht vollständig geklärt, jedoch gibt es einige Risikofaktoren, die die Entstehung dieser bösartigen Tumorart begünstigen können. Zu den möglichen Faktoren gehören:
- Genetische Veranlagung: Mutationen oder familiäre Häufungen.
- Strahlentherapie
- Chemische Exposition: Kontakt mit bestimmten Chemikalien oder Karzinogenen kann das Risiko für Liposarkome erhöhen.
- Vorgeschichte von Weichteiltumoren: Menschen, die zuvor gutartige Weichteiltumoren wie Lipome oder andere gutartige Tumoren hatten, können ein erhöhtes Risiko für die Entwicklung eines Liposarkoms haben, obwohl Lipome selbst nicht bösartig werden.
Während einige Liposarkome ohne bekannte Auslöser auftreten, spielen genetische und umweltbedingte Faktoren eine wichtige Rolle bei ihrer Entstehung.
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Ansteckung:
Ist ein Liposarkom ansteckend?
Nein, ein Liposarkom ist nicht ansteckend. Es handelt sich um einen bösartigen Tumor, der im Fettgewebe entsteht, aber weder durch Kontakt noch durch andere Formen der Übertragung von Mensch zu Mensch weitergegeben werden kann.
Komplikationen:
Ist ein Liposarkom gefährlich?
Ein Liposarkom ist im Gegensatz zu einem Lipom eine bösartige Tumorerkrankung und daher potenziell gefährlich. Es besteht ein Risiko, dass sich der Tumor in das umliegende Gewebe ausbreitet und dieses schädigt. In fortgeschrittenen Stadien kann ein Liposarkom auch in andere Organe metastasieren, was die Prognose verschlechtert, und die Behandlung erschwert. Komplikationen nach der Behandlung eines Liposarkoms können Schwellungen, Schmerzen und in einigen Fällen Narbenbildung oder Funktionseinschränkungen der betroffenen Körperpartie sein. Da ein Liposarkom aggressiv wachsen kann, ist eine frühzeitige Diagnose und Behandlung entscheidend, um schwerwiegende Komplikationen wie die Ausbreitung in andere Körperregionen zu verhindern.
Therapie:
Was kann man gegen ein Liposarkom tun?
Die Behandlung eines Liposarkoms ist im Gegensatz zu einem Lipom unbedingt notwendig, da es sich um einen bösartigen Tumor handelt. Die Standardbehandlung besteht in der chirurgischen Entfernung (Exzision) des Tumors. Dabei wird das Liposarkom zusammen mit einem Sicherheitsrand gesunden Gewebes entfernt, um sicherzustellen, dass keine Tumorzellen zurückbleiben, die zu einem erneuten Wachstum führen könnten. Diese Methode ist die häufigste und effektivste Therapieoption.
In einigen Fällen, insbesondere wenn der Tumor sehr groß oder schwer zu entfernen ist, wird zusätzlich eine Strahlentherapie eingesetzt. Diese kann vor oder nach der Operation erfolgen, um das Risiko eines Rückfalls zu minimieren. Die Strahlentherapie zielt darauf ab, verbliebene Tumorzellen zu zerstören. Bei aggressiveren Formen des Liposarkoms oder wenn der Tumor bereits in andere Körperbereiche gestreut hat, kann auch eine Chemotherapie notwendig sein. Diese Behandlung wird oft ergänzend eingesetzt, um die Ausbreitung des Tumors zu kontrollieren und das Wachstum von Metastasen zu verhindern. In Fällen, in denen der Tumor an einer kritischen Stelle liegt oder nicht operativ entfernt werden kann, werden manchmal targeted therapies (gezielte Therapien) oder Immuntherapien eingesetzt, die auf spezifische Eigenschaften der Tumorzellen abzielen. Die Wahl der Behandlung hängt von der Größe, Lage und dem Stadium des Liposarkoms ab, und eine interdisziplinäre Absprache zwischen Chirurgen, Onkologen und Strahlentherapeuten ist oft erforderlich, um den besten Therapieansatz festzulegen.
Unter einem Ganglion versteht man eine beulen- bzw. knotenartige, mit Flüssigkeit gefüllte Zyste, die meist in der Nähe von Gelenken oder Sehnenscheiden auftritt.
Bei einem Lipödem handelt es sich um eine chronische Fettverteilungsstörung an den Hüften, den Oberschenkel oder dem Gesäß.
Unter einem Lipom versteht man eine knubbelartige unkontrollierte Ansammlung von Fettzellen. Männer sind häufiger betroffen als Frauen.
Altmeyer, P.: Liposarkom (20.08.2024); Abgerufen am 09.09.2024 auf www.altmeyers.org