Allergischer Schock (Anaphylaktischer Schock)

Auch bekannt als: Allergieschock, Anaphylaktische Reaktion

ICD-Code: T78.2
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Definition:

Was ist ein allergischer Schock?

Ein allergischer Schock, oder auch anaphylaktischer Schock, ist eine akute und lebensbedrohliche allergische Reaktion, die sofortige medizinische Hilfe erfordert. Diese Reaktion tritt plötzlich auf und kann eine Vielzahl von Symptomen umfassen, die sich schnell verschlimmern können. Typische Anzeichen sind plötzliche Atemnot bis hin zum Erstickungstod, drastischer Blutdruckabfall der Schwindel, Bewusstlosigkeit und Kreislaufkollaps verursachen kann. Die Ursachen für einen allergischen Schock sind vielfältig und können Lebensmittelallergien, Insektenstiche, bestimmte Medikamente oder Latexkontakt umfassen. Die Behandlung erfordert sofortige Maßnahmen, insbesondere die Verabreichung von Adrenalin, um die Symptome zu kontrollieren und das Leben des Patienten zu retten. 

Im folgenden Artikel erklären Dir unsere Fachärzt:innen, welche typischen Symptome bei dieser Erkrankung auftauchen, welche Ursachen sie hat und welche Möglichkeiten der Behandlung es gibt.

Themenliste

Symptome:

Wie sieht ein allergischer Schock aus?

Typisch für den allergischen Schock sind meist plötzlich auftretende lebensbedrohliche Symptome, die sich unter anderem durch schwere Atemnot, vor allem durch Schwellungen im Bereich der Zunge und Atemwege, zeigt. Diese Schwellungen können zu einer Verengung der Atemwege führen, was im schlimmsten Fall zum Erstickungstod führen kann. Weitere Symptome sind ein starker Blutdruckabfall, der zu Schwindel, Bewusstlosigkeit und einem Kreislaufzusammenbruch führen kann. Oft begleitet den allergischen Schock eine großflächige Nesselsucht (Urtikaria) mit starkem Juckreiz und Hautrötungen. Zusätzlich können Magen-Darm-Beschwerden wie Übelkeit, Erbrechen und Durchfall auftreten. Eine Schwellung im Bereich des Gesichts, insbesondere der Augenlider, Lippen und Wangen, kann ebenfalls beobachtet werden. 

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Diagnose:

Wie erkennt man einen allergischen Schock?

Die Diagnose eines allergischen Schocks erfolgt in der Regel durch eine Kombination aus klinischer Beurteilung und Anamnese. Die Symptome eines allergischen Schocks sind oft sehr eindeutig und treten plötzlich auf, was die Diagnose erleichtert. Dein Arzt wird zunächst eine körperliche Untersuchung durchführen und die typischen Symptome wie Atemnot, Hautausschläge, Schwellungen und einen drastischen Blutdruckabfall bewerten. Zusätzlich wird dein Arzt eine ausführliche Krankengeschichte (Anamnese) erheben, um mögliche Auslöser des allergischen Schocks zu identifizieren, wie beispielsweise den Kontakt mit bekannten Allergenen, den Verzehr von allergieauslösenden Nahrungsmitteln oder die Einnahme von bestimmten Medikamenten. 

Falls die Diagnose unklar bleibt oder zur Bestätigung der allergischen Reaktion oder wenn zusätzliche Informationen benötigt werden, können spezielle Tests durchgeführt werden, wie Blutuntersuchungen, um erhöhte Konzentrationen von Allergie Markern wie IgE-Antikörpern nachweisen zu können oder eine Allergietest (Hautpricktest) um die Allergieauslöser zu identifizieren. In akuten Notfällen ist die sofortige Behandlung oft wichtiger als die detaillierte Diagnose, da ein allergischer Schock eine dringende medizinische Intervention erfordert.  

Beispielbilder:

So sieht ein allergischer Schock aus

Ursachen:

Wie entsteht ein allergischer Schock?

Ein allergischer Schock wird durch eine extreme allergische Reaktion auf bestimmte Auslöser verursacht. Er tritt auf, wenn das Immunsystem übermäßig stark auf diese Auslöser reagiert und dabei große Mengen an Entzündungsmediatoren wie beispielsweise Histamin freisetzt. Dies führt zu einer Reihe von Symptomen, die in kurzer Zeit lebensbedrohlich werden können. 

Zu den häufigsten Ursachen gehören: 

  • Allergische Reaktionen: Lebensmittel (z. B. Nüsse, Meeresfrüchte), Insektenstiche (Bienen oder Wespen), Medikamente (Antibiotika, NSAIDs, oder Kontrastmittel), Latex oder andere Substanzen. 
  • Medikamente: Antibiotika, NSAIDs (nichtsteroidale Antirheumatika), und Kontrastmittel. 
  • Insektenstiche und -bisse: Stiche von Bienen, Wespen oder anderen Insekten. 
  • Nahrungsmittel: Nahrungsmittel wie Erdnüsse, Baumnüsse, Fisch, Schalentiere, Milch und Eier sind bekannte Auslöser für schwere allergische Reaktionen. 
  • Latex: Latexallergien, die durch den Kontakt mit Produkten wie Handschuhen oder medizinischen Geräten aus Latex entstehen. 
  • Idiopathisch: In einigen Fällen bleibt die genaue Ursache eines allergischen Schocks unklar. Diese Fälle werden als idiopathisch bezeichnet.  
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Ansteckung:

Ist ein allergischer Schock ansteckend?

Nein, ein allergischer Schock ist nicht ansteckend. Es handelt sich um keine Infektionskrankheit und kann auch nicht durch Kontakt mit einer erkrankten Person übertragen werden. Ein allergischer Schock ist eine lebensbedrohliche allergische Reaktion, die zu schweren Komplikationen und im schlimmsten Fall zum Erstickungstod führen kann. 

Komplikationen:

Ist ein allergischer Schock gefährlich?

Ein allergischer Schock ist eine äußerst gefährliche und potenziell lebensbedrohliche Reaktion des Körpers und kann zu schweren Komplikationen führen. Die größte Gefahr besteht in der plötzlichen und massiven Schwellung der Atemwege, die zu schwerer Atemnot und im schlimmsten Fall zum Erstickungstod führen kann. Zusätzlich kann ein allergischer Schock zu einem dramatischen Abfall des Blutdrucks führen, was zu einem Kreislaufkollaps, Bewusstlosigkeit und Herzstillstand führen kann. Ohne sofortige medizinische Intervention ist die Situation lebensbedrohlich. Auch wenn der Schock überstanden wird, können weitere Komplikationen auftreten, wie etwa ein zweiphasischer Verlauf, bei dem die Symptome nach einigen Stunden erneut auftreten. Ein allergischer Schock erfordert daher umgehende Notfallbehandlung, da das Zeitfenster zur Verhinderung dieser schweren Komplikationen sehr klein ist. 

Therapie:

Was kann man gegen einen allergischen Schock tun?

Die Behandlung eines allergischen Schocks ist ein medizinischer Notfall und erfordert sofortige Maßnahmen. Zunächst muss die auslösende Ursache identifiziert und, wenn möglich, entfernt werden, beispielsweise das Beenden der Exposition gegenüber dem Allergen. Die wichtigste Notfallmaßnahme ist die sofortige Verabreichung von Adrenalin, typischerweise durch einen Autoinjektor in den Oberschenkel. Adrenalin wirkt schnell, um die lebensbedrohlichen Symptome wie Atemnot, Schwellungen und den Blutdruckabfall zu bekämpfen. Zusätzlich zur Adrenalingabe können Antihistaminika verabreicht werden, um die allergische Reaktion zu mildern und den Juckreiz zu lindern. 

In schweren Fällen ist auch die Gabe von Kortison (Glukokortikoiden) notwendig, um die Entzündungsreaktion zu unterdrücken und eine erneute Verschlechterung der Symptome zu verhindern. Wenn die Atemwege betroffen sind, kann eine Sauerstoffgabe erforderlich sein, um die Atmung zu unterstützen. In extremen Fällen, bei denen eine schwere Atemwegsverengung vorliegt, kann eine Intubation oder ein Luftröhrenschnitt notwendig werden. Nach der akuten Behandlung sollten Patienten zur weiteren Überwachung ins Krankenhaus gebracht werden, da es zu einem erneuten Auftreten der Symptome (Biphasische Anaphylaxie) kommen kann. Langfristig ist es wichtig, dass Patienten über die Vermeidung des auslösenden Allergens informiert wird und einen Adrenalin-Autoinjektor für zukünftige Notfälle mit sich führt. 

Wirkstoffe:

Was hilft gegen einen allergischen Schock?

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Über den Autor
Dr. med. Frederic Pfeifer ist Facharzt für Dermatologie, einer der Gründer der digitalen Hautarzt-App DERMAFY und Spezialist für entzündliche Hauterkrankungen.
Quellangaben

Altmeyer, P: Anaphylaktischer Schock (22.10.2022); Abgerufen am 08.08.2024 auf www.altmeyers.org  

 

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Dr. Frederic Pfeifer
Dermatologe
Dermafy Gründer Dr. Frederic Pfeifer
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