Möglichkeiten der Haartransplantation

So läuft das Verfahren ab

Veröffentlicht: 04.08.2024
medical professional with gloves draws a dotted line on the head of a balding man

Haarausfall ist ein weitverbreitetes Problem, das sowohl Männer als auch Frauen betrifft. Während einige den Haarausfall akzeptieren, suchen viele nach Wegen, ihr volles Haar zurückzubekommen. Eine der effektivsten Methoden zur Behandlung von Haarausfall ist die Haartransplantation.

Im folgenden Blogbeitrag erklärt Dir unser Ärzteteam, was eine Haartransplantation ist, welche verschiedenen Verfahren es gibt, wann es zu spät sein könnte und welche Kosten auf Dich zukommen.

Was ist eine Haartransplantation?

Eine Haartransplantation ist ein chirurgischer Eingriff, bei dem Haare von einer Stelle des Körpers, meistens vom Hinterkopf, an eine andere Stelle verpflanzt werden. Der Hinterkopf wird oft als Spenderbereich genutzt, weil die Haare dort weniger anfällig für Haarausfall sind. Diese Haare werden dann in die kahlen oder lichten Stellen eingesetzt.

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Wann ist es zu spät für eine Haartransplantation?

Es ist selten zu spät für eine Haartransplantation, solange Du genügend Spenderhaare hast. Wenn Dein Haarausfall jedoch sehr fortgeschritten ist und kaum noch Haare am Hinterkopf vorhanden sind, könnte es schwieriger werden. Ein erfahrener Arzt kann durch eine gründliche Untersuchung feststellen, ob Du ein geeigneter Kandidat bist. In manchen Fällen könnte eine Kombination von Behandlungen erforderlich sein, um das gewünschte Ergebnis zu erzielen.

Was sind die Nachteile einer Haartransplantation?

Wie bei jedem chirurgischen Eingriff gibt es auch bei Haartransplantationen Risiken und Nachteile:

  • Schmerzen und Schwellungen: Nach der Operation kann die Kopfhaut schmerzen und anschwellen. Dies lässt sich jedoch meist gut mit Schmerzmitteln und Kühlung behandeln.
  • Narben: Besonders bei der FUT-Methode können sichtbare Narben entstehen.
  • Kosten: Haartransplantationen sind teuer und werden in der Regel nicht von der Krankenkasse übernommen.
  • Ergebnis: Es dauert einige Monate, bis das endgültige Ergebnis sichtbar ist. Manchmal sind mehrere Sitzungen notwendig.
  • Infektionsrisiko: Wie bei jeder Operation besteht ein geringes Risiko für Infektionen.

Was kostet eine Haartransplantation?

Die Kosten für eine Haartransplantation variieren stark je nach Klinik, Methode und Umfang des Eingriffs. In Deutschland kannst Du mit Kosten zwischen 3.000 und 10.000 Euro rechnen. In anderen Ländern, wie der Türkei, sind die Preise oft niedriger. Es ist daher wichtig, bei der Wahl der Klinik nicht nur auf den Preis zu achten, sondern auch auf die Erfahrung und Qualität der Ärzte.

Welche verschiedenen Möglichkeiten und Verfahren der Haartransplantation gibt es?

Es gibt mehrere Methoden der Haartransplantation, jede mit ihren eigenen Vor- und Nachteilen. Wir von DERMAFY zeigen Dir die gängigsten Verfahren:

  • FUT (Follicular Unit Transplantation):
    • Verfahren: Bei der FUT-Methode wird ein Streifen Haut vom Hinterkopf entnommen. Dieser Streifen wird dann in kleine Haargruppen, sogenannte follikuläre Einheiten, unterteilt.
    • Vorteile: Diese Methode ermöglicht die Entnahme einer großen Menge Haare in kurzer Zeit. Sie ist besonders nützlich für Menschen mit fortgeschrittenem Haarausfall.
    • Nachteile: Es bleibt eine lineare Narbe am Hinterkopf, die bei kurzen Haaren sichtbar sein kann. Die Heilungszeit ist länger im Vergleich zu anderen Methoden.
 
  • FUE (Follicular Unit Extraction):
    • Verfahren: Bei der FUE-Methode werden einzelne Haarfollikel direkt aus der Kopfhaut entnommen und transplantiert.
    • Vorteile: Es entstehen keine großen Narben, nur winzige Punktnarben, die kaum sichtbar sind. Die Heilungszeit ist kürzer als bei FUT.
    • Nachteile: Die Entnahme der Haare ist zeitaufwändiger und erfordert einen erfahrenen Arzt. Es können weniger Haare pro Sitzung transplantiert werden als bei FUT.
 
  • DHI (Direct Hair Implantation):
    • Verfahren: Ähnlich wie bei der FUE-Methode werden Haarfollikel einzeln entnommen. Der Unterschied besteht darin, dass die Follikel sofort nach der Entnahme implantiert werden.
    • Vorteile: Diese Methode soll das Überleben der Haare verbessern und ein natürlicheres Aussehen ermöglichen. Der Eingriff ist präziser.
    • Nachteile: Die DHI-Methode ist in der Regel teurer und zeitaufwändiger als FUE.
 
  • Roboterassistierte Methoden:
    • Verfahren: Maschinen unterstützen den Arzt bei der Entnahme und Platzierung der Haarfollikel. Dies erhöht die Präzision und reduziert die Dauer des Eingriffs.
    • Vorteile: Höhere Genauigkeit und geringeres Risiko menschlicher Fehler.
    • Nachteile: Der Einsatz von Robotern kann die Kosten erhöhen. Nicht alle Kliniken bieten diese Methode an.

Wird eine Haartransplantation von der Krankenkasse übernommen?

In den meisten Fällen werden die Kosten für eine Haartransplantation nicht von der Krankenkasse übernommen, da es sich um einen kosmetischen Eingriff handelt. Es gibt jedoch Ausnahmen, beispielsweise wenn der Haarausfall durch einen Unfall oder eine schwere Krankheit verursacht wurde. In solchen Fällen kann eine Übernahme der Kosten geprüft werden.

Ist eine Haartransplantation schmerzhaft?

Der Eingriff selbst ist dank lokaler Betäubung schmerzfrei. Nach der Operation können jedoch Schmerzen und Schwellungen auftreten. Diese lassen sich mit Schmerzmitteln und Kühlung in den meisten Fällen gut behandeln. Einige Patienten berichten von einem leichten Ziehen oder Spannungsgefühl in den ersten Tagen nach der OP.

Wie läuft eine Haartransplantation ab?

  • Beratung: Der erste Schritt ist ein ausführliches Beratungsgespräch mit einem Spezialisten. Dabei wird Dein Haarausfallmuster untersucht, und es wird festgelegt, welche Methode für Dich am besten geeignet ist.
  • Vorbereitung: Am Tag des Eingriffs wird der Spenderbereich am Hinterkopf rasiert und desinfiziert. Anschließend erfolgt die lokale Betäubung.
  • Entnahme: Je nach gewählter Methode werden Haarstreifen (bei FUT) oder einzelne Haarfollikel (bei FUE und DHI) entnommen.
  • Aufbereitung: Die entnommenen Haare werden in kleine Einheiten aufgeteilt und für die Transplantation vorbereitet.
  • Implantation: Die vorbereiteten Haarfollikel werden in die kahlen oder lichten Stellen eingesetzt. Dieser Schritt kann mehrere Stunden dauern, je nach Umfang des Eingriffs.
  • Nachsorge: Nach der Operation erhältst Du Anweisungen zur Pflege deiner Kopfhaut. Kontrolltermine sind wichtig, um den Heilungsverlauf zu überwachen und mögliche Komplikationen frühzeitig zu erkennen.

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Über den Autor
Dr. med. Frederic Pfeifer ist Facharzt für Dermatologie, einer der Gründer der digitalen Hautarzt-App DERMAFY und Spezialist für entzündliche Hauterkrankungen.
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Dr. med. Frederic Pfeifer
Dr. med. Frederic Pfeifer ist Facharzt für Dermatologie, einer der Gründer der digitalen Hautarzt-App DERMAFY und Spezialist für entzündliche Hauterkrankungen.
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