Lupus erythematodes (Lupus)

Auch bekannt als: Schmetterlingsflechte, LE

ICD-Code: M32.9
Portrait of a Woman with Lupus: Facial Rash and Redness
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Definition:

Was ist Lupus erythematodes?

Bei Lupus erythematodes handelt es sich um eine chronisch, entzündliche Autoimmunerkrankung, die verschiedene Organsysteme, insbesondere die Haut, betreffen kann. Sie zeigt sich unter anderem durch das Auftreten des sogenannten ’’Schmetterlingserythem’’ im Gesicht. Lupus erythematodes kann zusätzlich systemische Symptome wie Gelenkschmerzen, Nierenprobleme, Herz- und Lungenentzündungen sowie neurologische Symptome verursachen. Die genaue Ursache von Lupus erythematodes ist nicht vollständig geklärt, aber es wird vermutet, dass eine Autoimmunreaktion, bei der das Immunsystem körpereigenes Gewebe angreift, verantwortlich ist. Lupus erythematodes betrifft vor allem Frauen im Alter zwischen 15 und 45 Jahren.  

Im folgenden Artikel erklären Dir unsere Fachärzt:innen, welche typischen Symptome bei dieser Erkrankung auftauchen, welche Ursachen sie hat und welche Möglichkeiten der Behandlung es gibt.

Symptome:

Wie sieht Lupus erythematodes aus?

Typisch für Lupus erythematodes sind Hautveränderungen wie erhabene, flache Papeln und Knötchen, die rötlich oder bräunlich gefärbt und oft glänzend sind. Sie lassen sich scharf von der gesunden Haut abgrenzen und können sich auf dem Körper ausbreiten. Besonders häufig sind das Gesicht, insbesondere die Wangen und die Nase, die als „Schmetterlingserythem“ bezeichnet werden, betroffen. Auch andere Körperstellen wie die Kopfhaut, die Ohren und die Hände können betroffen sein. In einigen Fällen treten die Hautveränderungen in bestimmten Mustern auf. Weiterhin können die betroffenen Hautstellen schmerzhaft sein und es kann zu Juckreiz kommen. Auch die Schleimhäute, wie im Mund oder an den Genitalien, können betroffen sein, was zu schmerzhaften Läsionen führt. Die Nägel können ebenfalls Veränderungen zeigen, wie Rillen oder Verfärbungen. Ist der Lupus erythematodes sehr stark ausgeprägt und es kommt zu schweren Entzündungen, können sich aus den Hautveränderungen im weiteren Verlauf auch blasenartige Läsionen entwickeln. 

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Diagnose:

Wie erkennt man Lupus erythematodes?

Lupus erythematodes lässt sich normalerweise nicht allein an den charakteristischen Hautveränderungen diagnostizieren, obwohl diese oft einen wichtigen Hinweis geben. Dein Arzt wird dich ausführlich körperlich untersuchen, um den Schweregrad der Erkrankung einschätzen zu können, und mit dir deine bisherige Krankengeschichte (Anamnese) besprechen. Um die Diagnose zu bestätigen oder andere Erkrankungen auszuschließen, werden mehrere Tests durchgeführt. Dazu gehört eine Blutuntersuchung zur Bestimmung spezifischer Antikörper (z.B. ANA, Anti-dsDNA), die bei Lupus häufig vorhanden sind. Ein weiterer wichtiger Test ist die Hautbiopsie, bei der eine kleine Gewebeprobe entnommen und unter dem Mikroskop untersucht wird, um die spezifischen Merkmale von Lupus erythematodes zu identifizieren und die Diagnose zu bestätigen. Zudem können Urintests durchgeführt werden, um eine Beteiligung der Nieren festzustellen. Bildgebende Verfahren wie Röntgenaufnahmen oder Ultraschall können helfen, die Beteiligung anderer Organe zu beurteilen. 

Beispielbilder:

So sieht Lupus aus

Ursachen:

Wie entsteht Lupus erythematodes?

Die genaue Ursache, wie Lupus entsteht, ist bis heute nicht vollständig wissenschaftlich geklärt. Aber es wird vermutet, dass es sich um eine komplexe Reaktion des Immunsystems handelt. Bei dieser Reaktion greift das Immunsystem körpereigenes Gewebe, in diesem Fall verschiedene Organe und Systeme des Körpers, an und zu den typischen Symptomen der Erkrankung führt. Man spricht hier auch von einer Autoimmunerkrankung. Folgende Faktoren könnten mögliche Ursachen für die Auslösung einer Immunreaktion sein: 

  • Genetische Veranlagung 
  • Umweltfaktoren (z.B. UV-Strahlung) 
  • Hormonelle Einflüsse 
  • Infektionen/Viruserkrankungen (Hepatitis, Tuberkulose, Nierenerkrankungen) 
  • Medikamente (z.B. bestimmte Antibiotika, Antikonvulsiva, und blutdrucksenkende Mittel) 
  • Stress 

Diese Faktoren können in Kombination dazu führen, dass das Immunsystem fehlgeleitet wird und beginnt, gesundes Gewebe anzugreifen. Das wiederum führt zu den vielfältigen Symptomen von Lupus erythematodes.

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Ansteckung:

Ist Lupus erythematodes ansteckend?

Nein, Lupus ist keine Infektion, die durch Bakterien, Viren oder andere Organismen ausgelöst wird. Es kann nicht von einer Person zur anderen übertragen werden. Lupus erythematodes ist eine Autoimmunerkrankung, bei der das Immunsystem gesundes Gewebe im Körper angreift. 

Komplikationen:

Ist Lupus erythematodes gefährlich?

Grundsätzlich handelt es sich bei Lupus erythematodes um eine potenziell ernste und gefährliche Erkrankung, da sie verschiedene Organe und Systeme des Körpers betreffen kann. Lupus ist nicht nur auf die Haut beschränkt, sondern kann auch innere Organe wie Nieren, Herz, Lungen und das Nervensystem betreffen. Besteht die Erkrankung über einen längeren Zeitraum und es kommt zur Ausbildung einer chronischen Form, können ernsthafte Komplikationen auftreten. 

Zu den möglichen Komplikationen gehören: 

  • Nierenprobleme (Lupus-Nephritis): Entzündungen der Nieren können zu Nierenversagen führen. 
  • Herz-Kreislauf-Erkrankungen: Erhöhtes Risiko für Herzinfarkt, Perikarditis (Entzündung des Herzbeutels) und andere Herzprobleme. 
  • Lungenbeteiligung: Pleuraerguss (Flüssigkeit in der Lunge), Lungenentzündungen. 
  • Neurologische Probleme: Krampfanfälle, Kopfschmerzen, kognitive Beeinträchtigungen und andere neurologische Auffälligkeiten. 
  • Blutbildveränderungen: Anämie, Leukopenie (niedrige Anzahl weißer Blutkörperchen) und Thrombozytopenie (niedrige Anzahl von Blutplättchen). 
  • Erhöhtes Infektionsrisiko: Durch die Erkrankung selbst und durch immunsuppressive Therapien. 
  • Erhöhtes Krebsrisiko: Insbesondere für Lymphome. 
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Therapie:

Was kann man gegen Lupus erythematodes tun?

Im Allgemeinen zielt die Therapie des Lupus erythematodes darauf ab, Symptome zu lindern und das Fortschreiten der Erkrankung zu verlangsamen, da Lupus erythematodes nicht geheilt werden kann. Die Behandlungsmethode ist abhängig von der Schwere der Erkrankung sowie den betroffenen Organen und Körperstellen. Häufig werden topische Mittel wie Cremes oder Salben mit entzündungshemmenden Wirkstoffen wie Kortikosteroiden für die Hautläsionen verwendet. 

Falls diese nicht ausreichend sind, können zusätzliche Therapieoptionen in Erwägung gezogen werden. Dazu zählen: 

  • Antimalariamittel (z.B. Hydroxychloroquin): Diese sind oft wirksam bei Hautsymptomen. 
  • Systemische Kortikosteroide: In Tablettenform oder intravenös verabreicht, helfen sie bei schweren Schüben, um die Entzündung schnell zu kontrollieren. 
  • Immunsuppressiva (z.B. Azathioprin, Methotrexat, Mycophenolatmofetil): Diese Medikamente werden verwendet, um die Aktivität des Immunsystems zu reduzieren und bei schwereren Verläufen oder anderer Organbeteiligungen eingesetzt. 
  • Biologika (z.B. Belimumab) 
 

Zusätzliche Maßnahmen können ebenfalls wichtig sein: 

  • Nichtsteroidale Antirheumatika (NSAR): Diese können bei Gelenkschmerzen und Fieber helfen. 
  • Sonnenschutz: Da UV-Strahlung einen Krankheitsschub auslösen kann, ist konsequenter Sonnenschutz essenziell. 
  • Lebenstiländerungen: Dazu gehören Stressmanagement, gesunde Ernährung und regelmäßige Bewegung. 

Wirkstoffe:

Was hilft gegen Lupus erythematodes?

  • Ciclosporin 
  • Methotrexat 
  • Methylprednisolon 
  • Prednisolon 

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Über den Autor
Dr. med. Frederic Pfeifer ist Facharzt für Dermatologie, einer der Gründer der digitalen Hautarzt-App DERMAFY und Spezialist für entzündliche Hauterkrankungen.
Quellangaben

Altmeyer, P.: Lupus erythematodes (22.03.2023) Abgerufen am 06.07.2024 auf www.altmeyers.org  

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